Graz - Die schweren Unwetter in der Nacht auf Mittwoch haben in der Steiermark eine Spur der Verwüstung hinterlassen: Mit rund 50 Millionen Schilling bezifferte die Landwirtschaftkammer nach ersten Erhebungen jene Schäden, die durch die heftigen Regenfälle und den Hagel entstanden sind. Besonders betroffen sind Gebiete in der Oststeiermark und in Graz-Umgebung. In der Landeshauptstadt selbst hatte die Feuerwehr mit rund 50 Einsätzen innerhalb weniger Stunden ebenfalls alle Hände voll zu tun. Insgesamt sind rund 4.000 Hektar Anbaufläche betroffen, erklärte Rosemarie Wilhelm von der Landwirtschaftskammer. Rund die Hälfte davon betrifft Getreide- und Maisfelder, die bis zu 70 Prozent geschädigt sind. Besonders hart getroffen hat es St. Oswald bei Graz: "Die Bauern dort überlegen, ob sie den Mais nicht umackern sollen", so Wilhelm. In der Gegend um Weiz wurden 60 Hektar Obstplantagen verwüstet, was allein einen Schaden von acht Millionen ausmacht, hieß es seitens der Kammer. Aber auch Kürbis wurde in Mitleidenschaft gezogen. Im oststeirischen Raum sind besonders die Gebiete um Pöllau, Pöllauberg und Rabenwald bis hin nach Hartberg betroffen, leichtere Schäden verzeichnete die Südsteiermark um Bad Radkersburg und Leibnitz sowie die Weststeiermark bei Deutschlandsberg. "Die Grünlandschäden sind weniger gravierend, weil hier bereits einmal gemäht wurde", erklärte Rosemarie Wilhelm. In Graz musste die Feuerwehr rund 50 Mal ausrücken: Zahlreiche Keller waren überflutet, Straßen teilweise nicht passierbar, ein Liftschacht musste ausgepumpt werden. In Graz-Liebenau musste der Kanal von Ästen und Zweigen gereinigt werden, weil er so verstopft war, dass die Straße überflutet wurde. Sogar das Landhaus wurde in Mitleidenschaft gezogen: Regen und Sturm hatten Gesimsteile gelöst, die auf die Straße fielen. Die Feuerwehr musste aus Sicherheitsgründen im Bereich des Taxistandplatzes Landhausgasse Absperrungen errrichten. Packer Bundesstraße bei Twimberg nach Felsturz gesperrt Auch über Kärnten sind in der Nacht auf Mittwoch erneut Unwetter nieder gegangen. Besonders betroffen war diesmal der Bezirk Wolfsberg. In Twimberg verlegte ein Felssturz die Packer Bundesstraße auf ihrer ganzen Breite. Die Aufräumarbeiten sollten bis in die Mittagsstunden andauern. In Wolfsberg schlug ein Blitz in eine Tischlerei ein. Dabei wurde ein Teil des Gebäudes zerstört. Der Schaden beträgt laut Gendarmerie 500.000 Schilling. (APA)