München/Berlin - Der deutsche Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht keine erhöhte Terrorgefahr für die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland. In einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag) sagte Schäuble, die Terrorgefahr sei, "wie sie immer ist, aber sie ist nicht wirklich größer als beim Weltjugendtag der Katholiken vergangenes Jahr". Dennoch sieht der Innenminister auch Risiken.

Er glaube zwar nicht, "dass irgendjemand versuchen wird, wie 1972 (bei den Olympischen Spielen in München) eine Mannschaft anzugreifen und zu entführen". Allerdings umfasse die WM nicht nur eine Stadt, sondern das ganze Land mit vielen Großleinwänden, vor denen sich Hunderttausende versammeln werden. Schäuble sagte: "Wenn Anschläge passieren, dann werden sich die nicht gegen Mannschaften oder Spieler richten, sondern vermutlich gegen solche Menschenmassen."

Dennoch - so Schäuble zur allgemeinen Sicherheit bei der WM - habe er "das ruhige Bewusstsein, dass wir das, was wir tun konnten, getan haben. Und nun wollen wir hoffen, dass es gut geht".

Zur Gefahr, dass Neonazis die Fußball-WM zu einem Propaganda- Schauplatz machen könnten, sagte der Minister: "Die Neonazis sind eine kleine Minderheit, eine erbärmliche noch dazu. Die werden nicht die Chance haben, das Gesicht dieser Weltmeisterschaft zu prägen." (APA/dpa)