Bühne
"Tötet Wolfgang Schüssel"
Gerichtliche Erhebungen gegen Christoph Schlingensief in Graz gehen weiter
Graz - Die gerichtlichen Vorerhebungen der Grazer Justiz gegen den deutschen Regisseur Christoph Schlingesief gehen weiter: Der Künstler hatte mit seinem Beitrag zur Aufführung "Schnitzler's brain" im Grazer Schauspielhaus für Kontroversen gesorgt. Nun wartet man seitens der Staaatsanwaltschaft auf Aufzeichnungen aus dem Theater.
In Schlingensiefs Beitrag hatten mehrere Darsteller immer wieder den Satz "Tötet Wolfgang Schüssel" skandiert. Dies hatte bereits vor der Premiere am 6. Mai dazu geführt, dass sich der Grazer Theaterausschuss von der Aufführung ausdrücklich distanzierte. Nach der Aufführung wurden Schauspieldirektor Marc Günther sowie eine Dramaturgin von der Polizei befragt. Schlingensief selbst habe, so die Staatsanwaltschaft, bis jetzt nicht befragt werden können, da er unmittelbar nach der Premiere aus Graz abreiste.
"Wir warten auf Aufzeichnungen von der Vorstellung um zu sehen, in welchem Zusammenhang die Aussage gefallen ist", meinte Staatsanwalt Peter Gruber zum Stand der Dinge. Anhand dieses Materials werde man ersehen, ob es sich bei der Äußerung um Kunst handle oder nicht, so Gruber. (APA)