Ende September beginnt die ORF-Sendertochter ORS den Umstieg vom gewohnten analogen auf digitales Antennenfernsehen fürs traute Heim. Dessen mobile Variante - kurz DVB-H - testet die ORS ab September in einem Pilotversuch für Handy-TV in Wien und Salzburg.

Partner des Testbetriebs sind A1 und "3", Fachhochschule Salzburg und Siemens. Über UMTS-Technologie bieten A1 und "3" bereits mobiles Fernsehen an. UMTS und DVB-H lassen sich kombinieren, etwa für Votings, Wetten oder andere Zusatzdienste, hofft man etwa bei "3".

Testbetrieb von September bis Mai 2007

Ab August installiert die ORS die ersten Sender für DVB-H in Wien und Salzburg, der Testbetrieb läuft von September bis Mai 2007.

Deutschland, vor allem Bayern, setzt auf einen anderen Standard für Handy-TV: DMB, das etwa in Südkorea boomt wie wild. Warum nicht auch Österreich? Deutschland hat für digitales Radio (DAB) in den vergangenen Jahren großzügig Senderinfrastruktur aufgebaut. Allein: Die Hörer blieben aus. Da DMB auf der Technologie von DAB aufsetzt, versuchen die deutschen Sender, ihre teuren Investitionen so doch noch zu nutzen. Im Norden des Nachbarlandes kommt ebenfalls DVB-H zum Einsatz.

Der ORF beschränkte sich in Österreich bei DAB auf einen eher bescheidenen Probebetrieb. Die Infrastruktur für digitales Antennenfernsehen - eine EU-Vorgabe - baut er nun ohnehin auf. Die Lizenz der ORF-Sendertochter sieht mobile Anwendungen vor, jedenfalls für die Ballungsräume.

Mittwoch diskutierten in Wien europäische Experten, wie sich der Umstieg auf digitales Fernsehen möglichst reibungslos organisieren lässt. Ab September auch in Österreich zu erleben. (fid/DER STANDARD, Printausgabe, 8.6.2006)