Hamburg - Bislang dominierten auf dem Luftfahrtmarkt eher Allianzen als Fusionen das Zusammenspiel der Gesellschaften. Ein Grund dafür waren unter anderem nationale Regulierungen. Vier große Bündnisse stehen derzeit im Luftverkehr rund um den Globus im Wettbewerb. Ihre Zusammensetzung könnte sich allerdings bei Fusionen wie dem geplante Zusammenschluss von British Airways und KLM ändern. - Die "Star Alliance" um die Deutsche Lufthansa: Zu diesem Bündnis, das im Mai 1997 den Kooperationsreigen einleitete, gehören neben der Lufthansa die US-Gesellschaft United Airlines, SAS Scandinavian Airlines, Air Canada, Thai Airways International, Air New Zealand, Ansett Australia, Varig (Brasilien) und die japanische All Nippon Airways. In diesem Jahr wurde/wird die Allianz erweitert durch den Beitritt der österreichischen AUA-Gruppe (Ende März) mit Austrian Airlines (AUA), Tyrolean Airways und Lauda Air, Mexicana Airlines und Singapore Airlines sowie später British Midland. Die Star Alliance gilt als die stärkste der Allianzen. - "OneWorld" mit American Airlines und British Airways (BA). Das Bündnis, dem auch Cathay Pacific (Hongkong), Finnair, Iberia (Spanien) und Qantas (Australien) angehören, bildete sich im September 1998 und gilt als stärkster Konkurrent der Star Alliance. Über bilaterale Abkommen sind unter anderem Japan Airlines, Aerolineas Argentinas, Lot (Polen) und US Airways mit mindestens einem der Partner verknüpft. Übernahmen Branchenbeobachter vermuten, dass eine Übernahme von KLM durch BA auch die Niederländer mit ins Boot ziehen könnte. Gleiches könnte mit der US-Gesellschaft Northwest Airlines geschehen, die eng mit KLM zusammenarbeitet, wenn sie mit American Airlines zusammengeht. Die hohen Auflagen der EU-Kommission für die Kooperation American/BA könnten aber nach der Meinung von Branchenbeobachtern auch dazu führen, dass American Airlines Oneworld verlassen könnte. Canadian Airlines ist aus dem Bündnis ausgeschieden. - "Wings": Die Allianz um die US-Gesellschaften Northwest Airlines und Continental Airlines und die niederländische KLM bindet kleinere Partner wie die deutsche Eurowings und die norwegische Braathens ein. Das Bündnis ist 1999 entstanden. Alitalia trat aus dem Bündnis aus, nachdem die geplante Fusion mit KLM im April scheiterte. - Eine vierte weltweite Allianz kündigten Delta Air Lines (USA) und Air France im Juni 1999 an. Mit dabei sind außerdem Korean Air und Aeromexico (Mexiko). Nachdem Delta Air Lines und Air France diese eigene Allianz gegründet haben, bleiben Swissair (Schweiz) und Sabena (Belgien) zusammen mit neun weiteren europäischen Gesellschaften in einem rein europäischen Bündnis, der "Qualiflyer"-Gruppe. (APA/dpa)