Salzburg - Im Bundesland Salzburg leben derzeit 1.174 Asylwerber. Um ihnen bei einem positiven Ausgang des Asylverfahrens den Weg auf den Arbeitsmarkt zu erleichtern, hat die Caritas gemeinsam mit dem Land Salzburg und anderen Organisationen ein von der EU gefördertes Projekt zur Integration gestartet. FluEqual bietet neben Sprachkursen und Arbeitsmöglichkeiten auch Lernwerkstätten und EDV-Kurse, berichteten Landesrat Erwin Buchinger (S) und Caritas-Direktor Hans Kreuzeder am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Puch.

Die Tennengauer Gemeinde ist einer von insgesamt 14 Orten, die sich als Partner in dem Projekt engagieren. Schwerpunktmäßig hätten jene Gemeinden, in denen es Quartiere für Asylwerber gebe, Interesse gezeigt, berichtete Kreuzeder. Die Gemeinden stellen für die Asylwerber Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Arbeiten werden gegen ein Taschengeld erledigt. Das Ausmaß ist ganz unterschiedlich - einige Stunden bis hin zur regelmäßigen Mitarbeit bei Projekten. Mithilfe im Bau- oder Abfallhof der Gemeinde, bei Bau- und Reinigungsarbeiten oder bei der Aufsicht im Kindergarten: Je nach Gemeinde gibt es ein ganz unterschiedliches Aufgabenspektrum. Die Entlohnung für die Asylwerber zahlen die Gemeinden.

Sehr positive Rückmeldungen

Mittlerweile haben 38 Asylwerber gemeinnützige Arbeitseinsätze im Gesamtausmaß von 3.500 Stunden geleistet. Rund 160 Personen haben an den von der Bildungsberatung BiBer organisierten Deutschkursen teilgenommen. Ein Internet-Projekt, bei dem eine Plattform von Flüchtlingen für Flüchtlinge entstehen soll, wird vom Flüchtlingsdienst der evangelischen Diakonie betreut. Insgesamt stehen für das bis März 2007 laufende Projekt 1,4 Millionen Euro zur Verfügung, die Hälfte wird von der EU finanziert. Integration dürfe nicht erst beginnen, wenn ein Asylwerber einen positiven Bescheid erhalten habe, sondern müsse früher starten, meinte Buchinger. Deshalb sei das Projekt FluEqual so wichtig. Der reguläre Arbeitsmarkt steht Asylwerbern bei laufendem Antrag nicht offen. Es gebe sehr positive Rückmeldungen von den Gemeinden und den Asylwerbern, freut sich Kreuzeder. Er wünscht sich, dass auch Sozialvereine Arbeitsmöglichkeiten für die Asylwerber bieten.

Karo Kakarian, ein gebürtiger Armenier, hilft beispielsweise seit März im Bauhof der Gemeinde Puch mit. Er ist froh, dass er nicht mehr nur tatenlos herumsitzen muss, bis sein Asylverfahren abgeschlossen ist. Ähnlich geht es Mihail Popa aus Moldawien. Seit 14 Monaten ist er in Österreich, im Rahmen von FluEqual hilft er im Gemeindezentrum in Hallein mit. Man könne nicht den ganzen Tag schlafen, begründet er sein Interesse an dem Beschäftigungsprojekt. (APA)