Wien – Für die einen ist es das Highlight des Musikjahres – und die andern müssen noch genau zwei Wochen warten. Auf ihren Höhepunkt.
Die einen, das sind die Freunde der Blasmusik. Der Blechblasmusik (Polsterpfeifen), der Luftblatt-, Einfachblatt- und Doppelrohrblattblasmusik – je nachdem, in welcher Kombination so eine Marschmusikkapelle gerade den Marsch bläst.
36 Musikkapellen gastieren derzeit für das 27. Blasmusikfest in Wien; nicht nur aus allen österreichischen Bundesländern, sondern auch aus Südtirol, Großbritannien, Japan, Liechtenstein, Slowakei und Ungarn sind sie angereist.
Heute, Freitagnachmittag geht es um 16 Uhr bereits los mit der Marschmusikwertung im Ehrenhof von Schönbrunn. Freitagabend dann eine Premiere: Das "Windmaker 2006-Finale" zum internationalen Wettbewerb für Blasmusikdirigenten im Großen Sendesaal des ORF in der Argentinierstraße (19.30 Uhr).
Samstag nimmt die internationale Blasmusik dann von der ganzen Stadt Besitz: Ab 10 Uhr werden Standkonzerte geblasen. Und zwar in jedem Bezirk mindestens eines. Am Samstagnachmittag dann der Höhepunkt mit dem Festzug vom Heldenplatz zum Rathausplatz (ab 15 Uhr) und dann nach einem Showprogramm das große Abschlusskonzert vorm Rathaus mit rund 1800 Musikern. Geblasen wird dort "unter der Stabführung von Prof. Hans Schadenbauer".
Donauinselfest
Die anderen wiederum, das sind jene Aberhunderttausende, die vom 23. bis 25. Juni wieder wie jedes Jahr zum Donauinselfest strömen, um dort ganz anderen Tönen zu lauschen. Diese (die Töne) werden heuer unter anderen von "Silbermond", "Fettes Brot", Christina Stürmer, Melanie C, Umberto Tozzi, Tarkan, Reamonn, der Bloodhound Gang, der Spider Murphy Gang und Wolfgang Ambros produziert. Auf der Weltbühne tönen: Willi Resetarits, Broadlahn, Renato Borghetti, Timna Brauer und Ljubinka Jokic & Otto Lechners Windhund Orchester.
In Summe sind es mehr als 2000 Künstler, die beim heurigen Inselfest auftreten – also eigentlich nur unwesentlich mehr als beim Blasmusikfest. Auch sei angemerkt, dass heuer "erst" das 23. Donauinselfest über die rund zwei dutzend Bühnen geht – während das festliche Marschblasen in der Stadt bereits vier Jahre länger Tradition ist.
Bei dem Donauinselfest des heurigen Jahres gibt es übrigens auch eine Ausnahmeerscheinung: Einem Künstler wird die Ehre zuteil, dass er ob seiner großen Pupularität gleich an allen drei Tagen auftreten darf: Es ist dies laut Programm "Horst Chmela mit seinen schönsten Liedern vom Bummerl bis Gockerla" auf der "Wienerlied-Bühne".