Gorbach erklärte nach der Entscheidung in einer Pressekonferenz, die Staaten seien mehrheitlich der Meinung gewesen, dass man - "aus Rücksicht auf die junge neue Regierung" - nicht über die Ratifizierung des Verkehrskapitels in der Alpenschutzkonvention abstimmen solle. Dennoch ortete er in der Debatte eine "positive Stimmung". Dies hätten einige unterstützende Wortmeldungen belegt. Österreich habe den Boden soweit "aufbereitet, dass es nur zu einer kurzen Verschiebung kommt und das Kapitel unter finnischer Präsidentschaft (im zweiten Halbjahr 2006, Anm.) erledigt werden kann", hofft Gorbach.
Debatte seit Ende der 90er Jahre
Die EU-Staaten diskutieren bereits seit Ende der 90er-Jahre über die Ratifizierung. Die österreichische EU-Ratspräsidentschaft hatte das Dossier mit Unterstützung der EU-Kommission zu Jahresbeginn wieder aus der Schublade geholt. Vor allem der Regierungswechsel in Italien hatte neue Hoffnung gebracht, zumal Italiens neue Regierung die Ratifizierung des Alpenverkehrsabkommens sogar in ihr Regierungsabkommen aufgenommen hat. Hinter den Kulissen gibt es in Italien aber noch ein heftiges Tauziehen. Darüber hinaus haben sich auch andere Länder wie die Niederlande, Spanien, Portugal oder Griechenland gegen die Vereinbarung ausgesprochen.