Die Angreifer wollten die Lage in Inguschetien, das neben Tschetschenien liegt, destabilisieren, erklärte die inguschetische Führung nach Angaben der Agentur Interfax. Am 17. Mai war der stellvertretende Innenminister Dschabrail Kostojew ermordet worden. Im Juni 2004 hatten tschetschenische und einheimische Rebellen unter dem Kommando des Terroristenführers Schamil Bassajew in Inguschetien in einer Nacht mehr als 90 Polizisten und Regierungsbeamte umgebracht.
Russland
Sieben Tote bei Anschlägen im russischen Nordkaukasus
Anschlag auf Polizeikommandant und Beamtin in Inguschetien - Inguschetische Führung: Anfreifer wollen Lage destabilisieren
Moskau - Bei zwei Anschlägen in der unruhigen russischen
Teilrepublik Inguschetien im Nordkaukasus sind am Freitag sieben
Menschen getötet worden. Unbekannte beschossen in dem Ort Karabulak
das Auto des örtlichen Kommandant der Sonderpolizeitruppe OMON, Mussa
Nalgijew, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Außer Nalgijew seien
seine drei Kinder, sein Bruder und der Chauffeur getötet worden. Bei
dem zweiten Anschlag töteten die Extremisten in dem Ort
Ordschonikidsewskaja eine Beamtin der Kreisverwaltung, die eine
russischsprachige Schule besuchte.
Die Lage in Inguschetien hat sich nach Einschätzung russischer
Menschenrechtler verschlechtert, seit Präsident Wladimir Putin 2003
den anerkannten Chef der Teilrepublik, Ruslan Auschew, durch den
Geheimdienstgeneral Murat Sjasikow ersetzen ließ. Danach begannen in
Inguschetien nächtliche Polizeiaktionen und Verschleppungen, wie sie
zuvor schon in Tschetschenien erbitterte Racheakte des islamistischen
Untergrunds hervorgerufen hatten. (APA/dpa)