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Die US-Soldaten errichteten auf den Dächern von Wohnhäusern Stellungen für Scharfschützen.

Foto: AP/Jacob Silberberg
Ramadi - Im Irak geht die US-Armee seit Wochen massiv gegen Aufständische in der Großstadt Ramadi vorgegangen. Eine irische Zeitung berichtete lüber den Einsatz eines AC-130-Kampfflugzeuges gegen Positionen im Osten der Stadt. Dabei sollen zumindest sechs Menschen ums Leben gekommen sein. Berichte über Opfer auf Seiten der US-geführten Koalitionstruppen gibt es nicht. Laut Angaben der UNO-Hilfsmission im Irak sind alleine in den letzten zwei Wochen 3200 Familien aus der Stadt geflüchtet.

Panzer fuhren durch die Straßen und Explosionen waren zu hören. Soldaten der USA und aus dem Irak besetzten strategisch wichtige Punkte der 400,000-Einwohner-Stadt 70 Kilometer westlich von Bagdad. Kaum ein Geschäft hatte geöffnet, die Bewohner Ramadis blieben zumeist in ihren Häusern. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz beklagte am Dienstag, dass die Trinkwasserversorgung durch die Blockade der Stadt und durch häufige Stromabschaltungen gefährdet sei.

Erinnerungen an Falluja

Sie fürchten, die Offensive könnte solche Ausmaße annehmen wie 2004 im nahe gelegenen Falluja, bei der tausende Menschen getötet und große Teile der Stadt dem Erdboden gleich gemacht wurden. Die US-Armee bemühte sich indes, solche Sorgen zu zerstreuen und erklärte, der Einsatz sei Teil der Bemühungen, die Stabilität in der Stadt wieder herzustellen. Einwohner Ramadis sagten, eine Aufforderung zum Verlassen des Ortes habe es nicht gegeben.

Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Mailiki hatte jüngst ebenfalls erklärt, die Lage in der Stadt müsse beruhigt werden. Dazu wolle er den Dialog mit Stammesführern und anderen wichtigen Persönlichkeiten suchen. Ein mit dem Vorgehen von Falludscha vergleichbarer Einsatz wäre nur ein allerletztes Mittel, hatte er gesagt. Ramadi ist Hauptstadt der Provinz Anbar und Heimat vor allem sunnitischer Aufständischer, die die schiitisch dominierte irakische Regierung stürzen wollen. (red/Reuters)