Vilnius - In Litauen sind am Dienstag die Gespräche zwischen den Sozialdemokraten und den Konservativen über die mögliche Bildung einer Großen Koalition zusammengebrochen. Beide Seiten beschuldigten einander, den Abbruch der Gespräche verschuldet zu haben.

Vor zwei Wochen war die bisherige Mitte-Links-Regierung unter dem Sozialdemokraten Algirdas Brazauskas zurückgetreten, nachdem der größte der zuletzt drei Koalitionspartner, die Arbeitspartei, unter dem Druck eines vermuteten Finanzskandals ihre fünf Kabinettsmitglieder zurückgezogen hatte.

Laut Verfassung muss Präsident Valdas Adamkus noch in dieser Woche einen Kandidaten mit der Regierungsbildung beauftragen. Sollte mit der derzeitigen Zusammensetzung des Parlaments (Seimas) keine Regierungsbildung mehr möglich sein, müssten Neuwahlen angesetzt werden. Derzeit werden die Regierungsgeschäfte interimistisch von Finanzminister Zigmantas Balcytis geführt. (APA)