Wien - Der börsenotierte Autozulieferer Miba hat bei einem Umsatzplus von 7 Prozent im ersten Quartal 2006/07 (per Ende April) ein rückläufiges Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) eingefahren. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sank das EGT von 8,2 auf 6,1 Mio. Euro, während der Umsatz auf 92,4 (2005/06: 86,6) Mio. Euro stieg. Einer starken Nachfrage aus dem Nutzfahrzeug- und Baumaschinenbereich und der Schiffbauindustrie in Europa und Fernost seien gestiegene Rohstoff- und Energiepreise gegenübergestanden, teilte Miba am Mittwoch ad-hoc mit.

Der EGT-Rückgang sei auch auf die Anlauf- und Verlagerungskosten für das neue Reibbelagswerk in der Slowakei zurückzuführen. Zum anderen hätten sich die Programme zur Effizienzsteigerung an den Sinterstandorten Neapel und Barcelona und die damit verbundenen Kosten für Personalabbau in den Ertragszahlen ausgewirkt. Der Cash-flow aus dem operativen Bereich betrug im ersten Quartal zwei Mio. Euro gegenüber vier Mio. Euro im Vorjahresquartal - bedingt auch durch den Aufbau von Vorräten für den Transfer der Reibbelagsproduktion von England in die Slowakei.

Der größten Umsatzanteil entfiel auf die Miba Sinter Group mit 45,4 Prozent, gefolgt von der Miba Bearing Group mit 38,1 Prozent und der Miba Friction Group mit 15,9 Prozent. Die verbleibenden 0,6 Prozent entfielen auf die im Mai 2005 erworbene High Tech Coatings (HTC) in Niklasdorf. Der Auftragsstand im Konzern erhöhte sich von 143,3 auf 149,4 Mio. Euro. "Wir profitieren von einem verstärkten Bedarf nach Transportkapazitäten, vor allem nach Schiffen und Nutzfahrzeugen. Gleichzeitig haben sich die Produktionszahlen der Automobilindustrie in Zentral- und Osteuropa wieder erholt", sagte Miba-Chef Peter Mitterbauer.

Mehr Mitarbeiter

Das Unternehmen beschäftigte zum Stichtag 30. April 2006 2.822 Personen, um 241 mehr als zum Vorjahresstichtag. Mit einer Umsatzrendite von 6,5 Prozent weise Miba "einen für die Branche respektablen Wert auf".

Für das laufende Geschäftsjahr 2006/07 ist ein Investitionsvolumen von 36,3 Mio. Euro geplant. 5,7 Mio. Euro davon wurden bereits ausgelöst. Im ersten Quartal fand der Spatenstich für das neue Werk zur Produktion von Lkw-Gleitlagern und Sinterformteilen für Pkw-Motoren im Industriepark Suzhou, 90 Kilometer westlich von Shanghai, statt. Die Aufstellung der ersten Anlagen ist für September 2006 geplant. Erste chinesische Mitarbeiter sind zur Einschulung in Österreich.

Miba erwartet für das Geschäftsjahr 2006/07 leicht steigende Produktionsziffern der Motoren- und Fahrzeugindustrie und daraus resultierend leicht steigenden Umsatz- und Ertragszahlen. "Wir werden unseren Wachstumskurs im laufenden Geschäftsjahr fortsetzen. Die zu erwartenden höheren Kosten bei Material, Energie und Personal werden wir durch verstärkte Anstrengungen für mehr Produktivität und Effizienz an allen Standorten kompensieren", so Mitterbauer. (APA)