Frankfurt/Wien - Nach der im Ausmaß überraschenden EZB-Zinserhöhung um 50 statt wie überwiegend prognostiziert 25 Basispunkte legte der Euro von massiven Kauforders getrieben deutlich zu. Dabei gelang es der Gemeinschaftswährung fast die Marke von 0,9700 Dollar zu überschreiten. Der EZB-Richtkurs des US-Dollar gegen den Euro wurde mit 0,9668 (zuletzt: 0,9554) Dollar festgestellt. Im späten europäischen Geschäft fiel die gemeinsame Währung jedoch wieder um. Gegen 17.15 Uhr notierte der Euro nur noch mit 0,9518 Dollar und somit auf dem Tagestief. Verschiedene Meinungen Im Handel kursieren zwei verschiedene Meinungen. Nach der deutlichen Leitzinserhöhung und der Ankündigung eines Zinstenders habe Euphorie den Euro Richtung Parität getragen. Einerseits hieß es, anschließend hätten die Oberhand bekommen, die nun auch mit einer weiteren starken US-Leitzinserhöhung rechnen. Andererseits hieß es, der Euro habe bereits unter Prognosen gelitten, die Leitzinserhöhungen würgten die Konjunktur ab. Vermutlich war es aber so, dass zunächst kurzfristig orientierte Marktteilnehmer kauften, und dann mittelfristig orientierte Teilnehmer die lange ersehnte Erholung zum Abbau ihrer Euro-Positionen nutzten. Aus technischer Sicht neige der Euro mit dem Umfaller eher zur Schwäche und werde zunächst bestenfalls zwischen 0,94 und 0,96 Dollar gehandelt, so Marktteilnehmer. (APA)