Unterschiedliche Angaben
Regierung und Rebellen widersprachen sich gegenseitig mit Angaben zum Tod der Zivilisten. Die Tamilen-Website Tamilnet.com erklärte, Soldaten hätten eine Granate in eine Kirche abgefeuert. Dabei seien eine Frau getötet und 44 weitere Menschen verletzt worden. Die Armee habe zudem vier Fischer getötet.
Das Verteidigungsministerium erklärte hingegen, die Rebellen hätten auf einen Posten der Küstenwache eine Mörsergranate gefeuert und die Marinebasis in Mannar angegriffen. Dabei sei auch die Kirche beschädigt worden, in der die Zivilbevölkerung Zuflucht gesucht habe. Nach seinen Angaben starben sechs Zivilisten im Kreuzfeuer. Das Verteidigungsministerium erklärte weiter, die Marine habe Kampfhubschrauber zu Hilfe gerufen. Acht der Tamilenboote seien zerstört worden, die Marine habe drei Schiffe verloren.
EU forderte Ende der Gewalt
Die Europäische Union rief beide Seiten zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf, um "einen sofortigen Waffenstillstand" auszuhandeln und eine "dauerhafte politische Lösung" zu erarbeiten. Die srilankesische Bevölkerung müsse "von der Last des Dauerkonflikts" befreit werden.
Waffenstillstand
Der offizielle Waffenstillstand zwischen Regierung und Rebellen besteht schon seit Monaten nur noch auf dem Papier. Am Donnerstag waren bei einem Anschlag auf einen Bus 64 Menschen getötet und 80 verletzt worden. Die Regierung machte die LTTE verantwortlich; die Befreiungstiger bestreiten dies. Am Samstag erklärten sie erneut, sie seien für den Tod der Passagiere nicht verantwortlich. Der Anschlag auf den Bus war der blutigste seit zehn Jahren. Die Armee bombardierte daraufhin Rebellenstellungen. Die LTTE drohte mit Vergeltung, sollten die Angriffe fortgesetzt werden.