Klagenfurt - Das Thema "Schmerz und seine Therapie" steht im Mittelpunkt der 10. Sommerakademie der Österreichischen Apothekerkammer, die vom 23. bis 25. Juni in Pörtschach am Wörthersee abgehalten wird. Noch immer leiden Patienten nach Operationen an Schmerzen, die weitgehend vermieden werden könnten. Auch dauert es nach wie vor oft viel zu lange, bis Patienten mit chronischen Schmerzen eine qualitätsvolle Schmerzbehandlung erhalten.

Zunahme an Kopf- und Rückenschmerzen

In Österreich sind Schmerzen die häufigste Ursache für Krankenstände und vorzeitige Pensionierungen. Rund 320.000 Menschen leiden dauerhaft unter starken Schmerzen, davon sind schätzungsweise nur etwa 120.000 ausreichend betreut. Vor allem bei Kopf- und Rückenschmerzen ist seit Jahren eine deutliche Zunahme zu verzeichnen. Für die Volkswirtschaft sind Schmerzen vor allem ein Kostenfaktor: Alleine die Indikation "Kopfschmerzen" kostet der österreichischen Wirtschaft rund 6,8 Millionen Arbeitstage pro Jahr.

Sparpotenzial

Eine neue Studie hat ergeben, dass Migränepatienten durchschnittlich mehr als 19 Jahre nach Hilfe suchen und sich im Laufe dieser Zeit an rund elf Ärzte wenden. Krankenkassen, Pensionsversicherungen und Arbeitgeber könnten enorme Summen sparen, wenn Schmerz-Patienten rasch und in ausreichendem Ausmaß die richtige Therapie erhalten würden. Die medizinischen und pharmazeutischen Grundlagen dafür wären bereits vorhanden.

Im Vorfeld der Pörtschacher Tagung wurde auf die Rolle der öffentlichen Apotheken als "Gesundheitsnahversorger" hingewiesen. Insgesamt gibt es in Österreich 4.900 akademisch ausgebildete Apotheker in 1.190 Apotheken. Die Beratung ist laut Apothekerkammer eine der zentralen Leistungen.

Die rund 400 Teilnehmer der Veranstaltung werden über die neuesten Erkenntnisse in Sachen Schmerz informiert und erhalten einen Einblick in Fachbereiche wie Schmerzentstehung, Schmerzgedächtnis, postoperativer Schmerz, Tumorschmerzen, Rückenschmerzen, Sportverletzungen, Kopfweh und Selbstmedikation. Zu den Referenten zählen namhafte Mediziner sowie Pharmakologen und Apotheker. (APA)