Panorama
Warnungen vor Expo-Desaster
"Die Expo muss die Tore am Abend aufmachen. Sonst krepiert die ganze Weltausstellung"
Hannover - Nach einer Woche mit enttäuschendem Besuch werden
die Warnungen vor einem Expo-Desaster lauter. Zugleich häufen sich
Forderungen an die Expo-Gesellschaft, sie müsse bei der Vermarktung
des Ereignisses flexibler werden und gezielt Menschen auf das Gelände
locken. Das Großereignis befinde sich "in einem sehr kritischen
Zustand", schreib der Umweltkurator der Weltausstellung, Jürgen
Resch, in einem Brief an die Expo-Spitze. Die geplanten
Sonderaktionen für Pfingsten seien "bei weitem nicht ausreichend".
Von Seiten der bisher enttäuschten Restaurantbetreiber auf dem
Gelände hieß es: "Die Expo muss die Tore am Abend aufmachen. Sonst
krepiert die ganze Weltausstellung." Die Bundesregierung wies
unterdessen Berichte, wonach Berlin bereits mit einem deutlich
erhöhten Expo-Defizit von 2 Mrd. DM (1,023 Mrd. Euro/14,1 Mrd. S)
rechne, als "absoluten Blödsinn" zurück.
Nach dem geringen Besucherandrang in der ersten Woche hatte sich
die Expo am Mittwoch zu ersten Zugeständnissen bereit erklärt. Für
Pfingsten sind nun kostengünstige Angebote geplant, am Eintrittspreis
- 69 Mark für die normale Tageskarte im Vorverkauf - wird jedoch
festgehalten. Die Expo will aber aus eigener Tasche Führungen ihres
Produktpartners TUI bezahlen, Restaurants und Konzessionäre wollen
verbilligte Familienmenüs anbieten. (APA)