Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: REUTERS/Mario Anzuoni/Files
Wien - Zahnärzte können heute viel mehr als bohren, füllen oder im schlimmsten Fall ziehen. Ästhetik spielt in der Zahnheilkunde eine immer größere Rolle, berichtete der Wiener Zahnarzt Thomas Bernhart aus seiner Praxis: "Ein Lächeln ist nur dann attraktiv, wenn Zähne und Lippenspiel stimmen. Auf Abweichungen reagieren wir irritiert."

Die ideale Stellung

Bei der "idealen" Zahnstellung ist alles im Lot: "Die Spalte zwischen den beiden vorderen Schneidezähnen liegt auf einer Linie mit Nasenspitze und Nasenwurzel - also genau auf der Mittellinie unseres Gesichts", umreißt Bernhart die anerkannte Expertenmeinung. Ein Protoptyp für die Ideallinie seien die weltberühmten Beißer von Hollywood-Schauspielerin Julia Roberts. Aber nicht nur sie, etwa 70 Prozent der Bevölkerung können sich damit rühmen.

Auffällige Abweichungen

Beim restlichen Drittel weichen die Zähne von der Ideallinie ab. Wobei eine Parallelverschiebung weit weniger ins Gewicht fällt, weil sie nicht so auffällt. Eine Kreuzverschiebung der Schneidezähne hingegen, eine Deviation, springe sofort ins Auge. Auch dafür hat der Arzt ein prominentes Beispiel parat: "Denken Sie an Tom Cruise in 'Top Gun', vor seinen kieferorthopädischen Behandlungen." Der Fall des Weltstars zeige auch: "Für eine Zahnspange ist es nie zu spät." Cruise, heute 43, wurde 2002 bei der Premiere seines Films "Minority Report" mit einer Regulierung gesehen.

Wenn die Zähne altern

Zähne sagen auch viel über das Alter aus. Jugendlich glänzen und reflektieren sie das Licht. Später ist der Schmelz abgeschliffen und matt. Dann schimmert das Zahnbein gelblich durch. Auch das Lippenspiel verändert sich, da mit dem Älterwerden die Muskelspannung abnimmt. "Bei jungen Menschen sind bei locker geöffnetem Mund die Schneidezähne gut sichtbar. Im Alter wird der sichtbare Teil immer kürzer", sagte Bernhart. "Mit 30 Jahren sieht man noch drei Millimeter der oberen Schneidezähne, mit 70 gar nichts mehr." Diametral dazu rücken die Schneidezähne des Unterkiefers immer stärker ins Blickfeld.

Füllungen

Bei Füllungen sind laut Bernhart Komposite, Verbundwerkstoffe aus etwa 80 Prozent Glas-, Quarz- und Keramikpartikeln und 20 Prozent Kunststoff, im Trend. "Man kann sie auch für kleinere Schönheitskorrekturen einsetzen, etwa um den Abstand der großen Schneidezähne zu verkleinern." Inlays, Verblendungen, auch Veneers genannt, und Teilkronen sollten aus Vollkeramik bestehen. "Dann wirken die behandelten Zähne völlig unversehrt" - ein großer Vorteil bei Restaurationen an den vorderen Schneidezähnen. (APA/red)