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Foto: Bruno Vincent/Getty Images
Wien - Jeder zweite über 70-jährige Österreicher ist betroffen: Bei vielen Menschen kommt es zu einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD), der häufigsten Ursache für eine Erblindung. Dabei tritt eine zunehmende Schädigung der Netzhaut an der Stelle des schärfsten Sehens (Makula) ein. Derzeit leiden daran rund 125.000 Menschen, jährlich kommen etwa 3.500 hinzu. Jetzt steht mit einem ins Auge injizierbaren Medikament eine neue Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung, wurde am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien erklärt.

Bisher beschränkte Erfolge

Unterschieden wird bei der Krankheit zwischen einer trockenen und einer feuchten altersbedingten Makuladegeneration. Zur Behandlung der ersteren existiert derzeit noch keine wirksame Therapie. Die zweite und gefährlichere Form der Erkrankung entsteht durch die Neubildung von Blutgefäßen in der Netzhaut. Gegen die fortschreitende feuchte AMD wurde bisher mit Laser beziehungsweise einer photodynamischen Therapie vorgegangen. Die Erfolge sind aber nur beschränkt.

Blockade des Wachstumsfaktors

Eine Alternative könnte der Wirkstoff Pegaptanib ("Macugen"/Pfizer) sein. "Grundprinzip der Therapie ist die Hemmung des Wachstumsfaktors, der maßgeblich für die Entstehung der krankhaften Gefäße verantwortlich ist", sagt Erdem Ergun, Augenspezialist an der Spezialambulanz für Netzhaut und Lastertherapie am Krankenhaus Hera. Bei dem Wirkstoff handelt es sich um eine Substanz, die gezielt den Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) hemmt. Bis zu neun Injektionen in den Glaskörper pro Jahr sollen das Fortschreiten der Erkrankung verhindern.

Zulassung in Österreich

Laut klinischen Studien kann durch die Therapie bei 70 Prozent der Behandelten der Sehverlust auf weniger als 15 Buchstaben auf der Testtafel reduziert werden. Mit einem Scheinmedikament war das bei 55 Prozent der Probanden der Fall. Das Medikament wurde vor kurzem auch für Patienten in Österreich zugelassen und ist verfügbar. (APA)