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Die ungewohnte Umgebung, fremde Gewürze und Hitze können zur Verstopfung führen

Foto: APA/EPA/Marcelo Sayao
Viele wissen es schon genau: am Anfang des Urlaubs wird der Gang zur Toilette ein anstrengender, denn der Darm wird träge. Grund dafür ist die plötzliche Umstellung, die Aufregung im Vorfeld und die Tatsache, dass einfach plötzlich alles ganz anders ist. Das kann nicht nur uns selbst, sondern auch das Verdauungssystem durcheinander bringen.

Ursachen

Reisen können Stress auslösen. Der Körper ist mit der Umgebung und dem Klima nicht vertraut und reagiert mit einer vorübergehenden Darmträgheit. Die eingeschränkte Perestaltik kann aber auch durch die Zeitumstellung bei Fernreisen oder die ungewohnten Nahrungsmittel und Gewürze ausgelöst werden. Bedingt durch die hohen Temperaturen und die trockene Luft am Urlaubsort ist aber manchmal auch ein Flüssigkeitsmangel die Ursache.

Keine Selbstmedikation

Die einfache Reiseobstipation hat mit einem chronischen Leiden nichts zu tun, da sie meistens nur zu Beginn einer Reise auftritt. Hat man sich eingelebt, funktioniert auch die Verdauung wieder. Deshalb ist von Abführmitteln abzuraten. Die sogenannten Laxantien (=Abführmittel) können einen Gewöhnungseffekt auslösen, der häufig mit einer falsch angewendeten Selbstmedikation beginnt.

Verdauungsförderndes

Die natürlichsten Abführmittel für unterwegs sind die Nahrungsmittel vor Ort. Besonders geeignet sind gekochtes Gemüse und Hülsenfrüchte. Erbsen, Bohnen und Linsen gelten als hervorragende Ballaststofflieferanten und werden in der südlichen Küche häufig verwendet. Vollkornbrot für die ersten Tage kann von zu Hause mitgenommen werden. Gut gegen Darmträgheit wirkt auch ein Frühstück mit getrockneten Früchten, Joghurt mit Honig und Kaffee. Quellstoffe wie Weizenkleie und Leinsamen machen die bekömmliche Morgenmischung noch verdauungsfördernder.

Stopfende Nahrungsmittel

Stopfende Nahrungsmittel wie Kakao, Schwarztee, Bananen oder Rotwein sollen natürlich vermieden werden. Auch manche exotische Obstsorten wie Granatäpfel wirken stopfend und somit kontraproduktiv. Wenn die stuhlfördernde Ernährung alleine nichts nützt, kann auch viel Bewegung und eine Bauchmassage die Perestaltik wieder in Schwung bringen. Als einfacher mechanischer Ausweg hilft ein kleines Klistier, das es als Fertigprodukt in der Apotheke zu kaufen gibt.

Chronisch oder akut<>

Neigt man allerdings prinzipiell zur Verstopfung, so kann auch eine chronische Obstipation vorliegen. Diese ist dann medizinisch gegeben, wenn der Stuhlgang regelmäßig an vier Tagen ausbleibt, starkes Drücken erforderlich ist und trotz Stuhlgang ein Völlegefühl erhalten bleibt. Die Ursachen dafür müssen auf alle Fälle mit dem Arzt abgeklärt werden. (nia)