Bis dann will auch der Tiroler Agrarlandesrat Anton Steixner (VP) entscheiden, ob der Bär in Tirol mit scharfer Munition gejagt werden soll. "Ich will nicht den ganzen Sommer einem Bären nachlaufen", hatte Steixner am Dienstag zum Standard gemeint. Im Einvernehmen mit allen involvierten Experten will der Landesrat die Entscheidung fällen. "Die Frage stellt sich, wie viel andere Optionen noch da sind", sagte Schönherr, der Sprecher der Tiroler Landesregierung. Bevor die Abschussgenegmigung erteilt werden kann, müssten auch noch rechtliche Probleme gelöst werden. In Bayern dürfen die Jäger auf Bär "Bruno" wieder mit scharfer Munition schießen. Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) hatte die Erlaubnis am Mittwochabend erteilt. Auch wenn die Betäubung des Tieres Priorität hat:_"Bayern setzt alles daran, den Bären schnellstmöglich aus der Wildbahn zu entfernen", sagte Schnappauf. Aus Hannover kam indes ein weiteres Angebot, wie man den gefährlichen Wanderbären einfangen könnte. Der Tiertrainer Dieter Kraml hat vorgeschlagen, seine brunftige Bärin "Nora" im Gebiet, in dem sich "Bruno" aufhält, umherstreifen zu lassen. Der Bär würde dann die Witterung aufnehmen. Die Idee ist gut, aber "Bruno" noch nicht bereit, wie Susanne Grof vom WWF erklärt: "Der zweijährige Bär ist noch nicht geschlechtsreif." In einem Jahr würde die Taktik bestens funktionieren. "Das Angebot ist wirklich ernst zu nehmen, ganz im Gegensatz zu vielen anderen,", sagte Grof. Beinahe täglich würden sich Leute beim WWF melden, die auf eigene Faust und mit ihrem Hund den Bären jagen wollen. Auch selbst ernannte Wünschelrutengeher und Bärentelepathen seien darunter.
Diesmal hatten ihn die finnischen Jäger schon fast, den Guerilla-Bären "Bruno". In Bayern dürfen sie ihn jetzt erschießen, in Tirol hat er noch bis Montag Gnadenfrist. Für den Lockruf einer brunftigen deutschen Bärin ist der Tatzentourist leider noch nicht reif genug. Julian Ausserhofer