Die Mediziner fanden daraufhin Presseberichte über drei ähnliche Fälle, die sich zwischen 1999 und 2005 in Malaysia, Südkorea und China ereignet haben sollen. In der medizinischen Literatur wurde aber bisher über vergleichbare Ereignisse nicht berichtet. Die Ärzte des Northwick Park Hospital fordern in ihrem Aufsatz nun genauere Untersuchungen, um das Risiko für Handynutzer bei Gewittern besser einzuschätzen.
Metallbauteile
Die Gefahr durch "dieses seltene Phänomen" könnte dem Bericht zufolge in den Metallbauteilen des Mobiltelefons begründet liegen. Da der Blitz immer den leichtesten Weg zum Boden suche, könne ein aufrecht stehender und möglicherweise noch nasser Mensch mit einem Telefon ein ideales Ziel sein, schreiben die Mediziner Swinda Esprit, Prasad Kothari und Ram Dhillon. Sie kritisieren, dass Verhaltensratschläge nationaler Behörden zu dem Thema entweder nicht existieren oder widersprüchlich sind. So warne die zuständige australische Stelle ausdrücklich davor, sich mit Handys oder auch Festnetztelefonen bei Gewitter ins Freie zu wagen. Der US-Wetterdienst National Weather Service meine dagegen, beide Telefonarten seien sicher, "weil es keinen direkten Weg zwischen ihnen und dem Blitz gibt".