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Alle lieben Ronaldo.

Foto: Getty/Cole
Dortmund/Wien - Er war 1970 Konditionstrainer der "Samba"-Tänzer, führte sie dann als Teamchef 1994 in den USA nach 24-jähriger Durststrecke zum vierten WM-Titel und jetzt ist Carlos Alberto Parreira mit der "Selecao" auf dem besten Weg, alle Angriffe auf das Fußball-Imperium abzuwehren. Nach dem 4:1 am Donnerstag in Dortmund über Japan beendete seine Truppe die Gruppen-Phase wie Gastgeber Deutschland und Portugal mit dem Maximum von neun Punkten.

Zur erfolgreichen Titelverteidigung der Brasilianer, die nun schon zehn WM-Spiele in Serie gewonnen haben, fehlen noch vier Siege. Vor dem Achtelfinale am Dienstag in Dortmund gegen Ghana sprach Parreira, der auch schon mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (1990) und Saudi-Arabien (1998) WM-Luft geschnuppert hatte, über das Erfolgsgeheimnis, seine Erwartungen und über Ronaldo.

Seit WM-Anpfiff hatten sich die Medien weniger um Superstar Ronaldinho, der bisher nicht an seine im Barcelona-Dress gezeigten Leistungen angeknüpft hat, sondern mehr um Ronaldo "gekümmert". Der Stürmer von Real Madrid war wegen seines stattlichen Körpergewichts in die Schusslinie geraten. Doch am Donnerstag meldete er sich mit zu zwei Toren, mit denen er den Rekord des deutschen Gerd Müller (je 14 Treffer) egalisierte, eindrucksvoll zurück. Dazu sagte Perreira, der an dem Glatzkopf festgehalten hat: "Ronaldo ist zurück!"

Nach dem dritten Sieg im dritten WM-Spiel (4:1 gegen Japan) beantwortete Brasiliens Erfolgstrainer Carlos Alberto Parreira drei Fragen:

Warum haben Sie gleich fünf neue Spieler gebracht?

Parreira: "Eine Weltmeisterschaft gewinnst du nicht mit elf Spielern, sondern mit 23. Sie brauchen alle Selbstvertrauen. Und man muss wissen, dass alle in der Lage sind, auf dem Platz zu bestehen. Alle haben gut gespielt, und ich habe verschiedene Optionen. Wir sind eben nicht nur elf, wir sind viel mehr."

Hat Ronaldo Sie gegen Japan überzeugt?

Parreira: "Ronaldo ist zurück! Wir haben immer an ihn geglaubt. Und mit ihm haben wir heute wieder brasilianisch gespielt. Wir verbessern uns mit jedem Spiel und haben jetzt viel Selbstvertrauen. Mit dem Ergebnis gegen Japan haben wir ein kräftiges Lebenszeichen gezeigt."

Wie sehen Sie die Aufgabe gegen Ghana im Achtelfinale?

Parreira: "Ich bin nicht besorgt. Wir werden mit dem gesamten Team unser Ziel, Weltmeister zu werden, erreichen. Aber Ghana ist eine sehr, sehr gute Mannschaft. Das wird ein schwieriger Gegner. Bei uns gibt es aber keine Verletzungen, und wir haben erst am Dienstag das nächste Spiel. Außerdem haben wir heute wirklich nur die Namen ausgetauscht, aber nicht unsere Art, Fußball zu spielen. Es war eine brasilianische Art, auf Herausforderungen zu reagieren."(APA/dpa)