Er bedauere zutiefst, dass die "historischen Ungerechtigkeiten" die chinesischen Immigranten aus der Gesellschaft ausgeschlossen hätten, sagte Harper. Dass der Staat es bisher nicht geschafft habe, sich für das Unrecht zu entschuldigen, "hat es Teilen der chinesischen Gemeinde unmöglich gemacht, sich wirklich als Kanadier zu fühlen".
Gebühr von zwei Jahreslöhnen
Im 19. Jahrhundert waren rund 85.000 Chinesen nach Kanada eingewandert. Etwa 15.000 verdienten ihr Geld beim Bau der Eisenbahnlinie quer durch das Land. Mehr als tausend von ihnen starben, weil sie bei den gefährlichsten Arbeiten wie den Sprengungen eingesetzt wurden. Um die Einwanderungsströme zu regulieren, führte Kanada 1885 die so genannte Kopfsteuer ein, die allerdings ausschließlich für Chinesen galt. Bis zum Jahr 1923 mussten die chinesischen Einwanderer eine Gebühr von bis zu 500 kanadischen Dollar (357 Euro) zahlen, was damals zwei Jahreslöhnen entsprach. Durch diese Regelung wurden ganze Familien auseinander gerissen, weil für den Nachzug von Frauen und Kindern häufig kein Geld da war.