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Foto:EPA/Munoz
Kaiserslautern - Eine glanzlose Leistung gegen Saudi-Arabien hat der spanischen Fußball-Nationalmannschaft am Freitag den Sieg in Gruppe H der WM-Endrunde 2006 in Deutschland beschert. Die mit einem reinen B-Team angetretenen Spanier setzten sich vor 46.000 Zuschauern in Kaiserslautern dank eines Kopfballtores von Verteidiger Juanito in der 36. Minute nach Freistoß-Flanke von Jose Antonio Reyes mit 1:0 (1:0) durch.

Die Spanier stiegen damit mit dem Punktemaximum von neun Zählern aus drei Gruppenspielen ins Achtelfinale auf und trifft dort entweder auf Frankreich, Südkorea oder die Schweiz. Mit 8:1 weisen die Iberer zudem die beste Tordifferenz aller Teams auf - ex aequo mit Gruppe-C-Sieger Argentinien, der allerdings nur sieben Punkte auf seinem Konto verbuchte.

Die Saudis, die praktisch schon ausgeschieden waren und vergeblich auf ein Wunder hofften, kamen nur in der Schlussphase vor das Tor von Spaniens Ersatzgoalie Santiago Canizares. Teamchef Luis Aragones hatte gegenüber den Siegen gegen die Ukraine (4:0) und Tunesien (3:1) seine gesamte Stammmannschaft ausgetauscht. Die spanische Ersatz-Elf war aber immer noch eine mit klingenden Namen gespickte. Im Angriff begann erstmals Kapitän Raul, spielte aber nur bis zur Pause.

Die meisten Torszenen verbuchte ohnehin sein Sturmpartner Jose Antonio Reyes. Der Arsenal-Offensivspieler prüfte Saudi-Keeper Zaid alleine vor der Pause dreimal. Einen spektakulären Reyes-Volley (43.) parierte Zaid - der mit Abstand beste Araber auf dem Platz - aber ebenso wie zuvor einen Albelda-Schuss nach schöner Kombination über Jungstar Cesc Fabregas (29.). Mit etwas mehr Zielstrebigkeit hätten die Spanier schon zum Seitenwechsel höher als 1:0 führen müssen.

Die Spanier kombinierten in den zweiten 45 Minuten ohne restlos zu überzeugen locker weiter, versuchten den Ball aber beinahe ins Tor zu tragen. Zahlreiche gute Aktionen blieben ebenso ergebnislos wie die seltenen Entlastungsangriffe der Saudis. Erst in der 54. Minute griff Canizares erstmals ein, eine Viertelstunde später drehte er einen nicht ungefährlichen Sulimani-Schuss an der Stange vorbei. In der Schlussphase hatten die Araber sogar etwas mehr vom Spiel und durch Al Harthi noch eine Riesenchance auf den Ausgleich (89./drüber).

Für einen möglichen Platz in der ersten Formation empfahl sich bei Spanien trotz aller spielerischen Leichtigkeit in der ersten Stunde und einiger guter Kombinationen nur Joaquin. Der Flügelspieler von Betis Sevilla setzte sich mehrmals in Eins-gegen-Eins-Situationen durch, war stets gefährlich. Vor der Pause lenkte Zaid einen Joaquin-Schuss nach Solo über die Latte (30.), nach Seitenwechsel hielt er einen ebensolchen sicher (60.). (APA)

  • Saudi-Arabien - Spanien 0:1 (0:1)
    Kaiserslautern, Fritz-Walter-Stadion, 46.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Coffi Codjia (Benin).

    Tor: 0:1 (36.) Juanito

    Saudi-Arabien: Zaid - Dokhi, Tukar, Al Montashari, Khathran - Aziz (13. Al Temyat), Khariri, Noor, Sulimani (81. Massad) - Al Jaber (68. Al Hawsawi), Al Jarthi

    Spanien: Canizares - Salgado, Juanito, Marchena, A. Lopez - Joaquin, Albelda, Fabregas (66. Xavi), Iniesta - Raul (46. Villa), Reyes (70. Torres)

    Gelbe Karten: Al Jaber, Al Temyat bzw. Albelda, Reyes, Marchena