Immer mehr Jugendliche trinken Alkohol wegen Depressionen - Eine Art Selbstbehandlung - 80 Prozent könnten geheilt werden
Redaktion
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Würzburg - Immer mehr Kinder und Jugendliche in
Deutschland greifen nach Expertenaussage wegen Depressionen zum
Alkohol. "Was uns dabei Riesenprobleme bereitet, ist, dass sich schon
Zwölf- bis 14- Jährige am Wochenende systematisch betrinken", sagte
Uwe Hemminger, leitender Psychologe der Kinder- und Jugendpsychiatrie
an der Uni- Klinik Würzburg. Das gehe bis hin zum Gedächtnisverlust",
erklärte Hemminger.
Ursachen für Depressionen
Schwindender Familienhalt, frühe Arbeitslosigkeit oder auch eine
zweifelhafte Wertewelt der Medien förderten die Tendenz zu solch
depressiv gesteuerten Verhaltensweisen. Depressionen in jungen Jahren
hätten ihre Ursache zudem in genetischer Veranlagung oder andauernder
Überforderung.
Eltern aufklären
"Eltern von depressiven Kindern müssen sich klar werden, dass sie
nicht die Schuldigen sind", sagte Hemminger. Signale wie andauernde
Missstimmung, Appetitlosigkeit oder Schlafstörungen müssten die
Eltern jedoch ernst nehmen. Auf Basis einer umfassenden Diagnose
beziehe die psychologische Behandlung dann stets die Eltern mit ein:
"Auf Struktur, Klarheit, Berechenbarkeit und Konsequenz in der
erzieherischen Haltung ist jedes Kind angewiesen."
Mit einer Kombination aus Psychotherapie, Elternarbeit und "nicht
dämpfenden Medikamenten zur Regulierung des Serotonin-Haushaltes"
lernten die Kinder, "dass es neben dem Grau auch noch ein Hellgrün
und andere Farben in ihrem Leben gibt". Rund 80 Prozent der jungen
Depressions-Patienten könnten so "vollkommen geheilt" werden, sagte
Hemminger. (APA/dpa)
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