Nach dem Austritt aus der deutschen Großkanzlei Haarmann Hemmelrath Ende 2005 hat die österreichische Kanzlei von Hanns Hügel nun eine eigene Anwaltsallianz im zentraleuropäischen Raum gegründet. "bpv legal"heißt das Bündnis, zu dem neben bpv Hügel Rechtsanwälte auch Kanzleien in Prag, Budapest und Bukarest gehören.

Auch die drei osteuropäischen Partnerbüros gehörten einst zu Haarmann Hemmelrath, die durch interne Konflikte viele ihrer besten Anwälte verloren hat. Anders als unter der deutschen Führung bleiben die Mitglieder von bpv unabhängig und dürfen, wenn es die Mandaten wünschen, auch mit anderen Kanzleien zusammenarbeitgen, sagt Hügel dem Standard. Vor allem in Deutschland, Großbritannien und den USA sei man - anders als früher - bei der Wahl der Kooperationspartner nun frei.

Keine Fusion

"Wir haben die Erfahrung gemacht, dass eine internationale Kanzlei die Flexibilität hemmt und Fremdbestimmung mit sich bringt", sagt Hügel. "Deshalb haben wir bewusst keine Fusion gewählt."

Bei bpv Hügel arbeiten 30 Juristen in Wien, Mödling und Brüssel, die übrigen BPV-Kanzleien - bpv Braun Haskovcova in Prag, bpv Grigorescu in Bukarest und bpv Jadi-Nemeth in Budapest - beschäftigen insgesamt 35 Juristen. Vor allem bei grenzüberschreitenden Transaktionen sollte die Allianz eine Rolle spielen, glaubt Hügel. (Eric Frey, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27.6.2006)