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Foto: APA/ EPA/Georgi Licovski
Wien - In Österreich ist der Bierkonsum bereits im Vorfeld der WM um 40 Prozent gestiegen. "Vor allem Jugendliche bedürfen eines besonderen Schutzes" mahnt Dennis Beck, Geschäftsführer des Fonds Gesundes Österreich.

Umfrage in Deutschland

In welchen Dimensionen sich das Problem bewegt, lässt eine aktuelle Umfrage des deutschen Marktforschungsinstituts Innofact im Auftrag des Gesundheitsnetzwerks erahnen. Gefragt wurden mehr als 1000 Deutsche im Alter zwischen 14 und 59, ob sie vorhaben, während der WM-Spiele Alkohol zu trinken.

Bier und Fußball WM

Ergebnis: Sie haben. Und das nicht zu knapp. Rund 55 Prozent der Deutschen, die sich die Spiele ansehen, werden dazu auch Alkohol trinken, wobei Bier mit großem Abstand auf Platz eins der konsumierten alkoholischen Getränke liegen wird. Allerdings dürften auch Wein, Sekt und Spirituosen reichlich getrunken werden.

Auch "harte Getränke"

20 Prozent der Befragten werden pro Spiel mehr als zwei Liter Bier zu sich nehmen. Kommt Deutschland bis ins Finale, ergibt sich für diese Gruppe damit ein Konsum von mindestens 14 Litern Bier während der WM. Besonders alarmierend ist allerdings die Tatsache, dass besonders Jugendliche viel trinken und dabei harten Getränken den Vorzug geben.

Riskantes Trinkverhalten

Auch hierzulande rechnen die ExpertInnen mit einem massiv erhöhten Alkoholkonsum während der zahlreichen Fussballübertragungen. "Die WM-Spiele sind verknüpft mit Fairness und Vorbildern. Das Ansehen der Spiele soll die Kids motivieren, selbst mit ihren Freundinnen und Freunden sportlich aktiv zu werden und nicht nur als Couch-Potatoes und einer Menge Bier und Wein vor dem Fernseher zu hängen. Bewegung und Sport tun der Gesundheit gut", sagt dazu Andrea Lins, Gesundheitsreferentin beim Fonds Gesundes Österreich.

Genereller Trend "Binge Drinking"

Und für Dennis Beck, den Geschäftsführer des Fonds Gesundes Österreich, reflektieren diese Daten zu WM generelle Trends: "Die Haupttrends der Trinkgewohnheiten junger Menschen sind zunehmende Alkoholerfahrungen von Kindern und besonders risikoreiches Trinkverhalten wie etwa das so genannte Binge Drinking, bei dem die Jugendlichen bis an ihre körperlichen Grenzen gehen. Denn risikoreicher Konsum von Alkohol hat physische und soziale Verluste zur Folge. Der Prävention und Gesundheitsförderung kommt daher eine wichtige Rolle zu und es besteht dringender Handlungsbedarf."

Informationsoffensive

Der Kampagnentitel "Mehr Spaß mit Maß!" macht schon deutlich, worauf es uns bei dieser Aktion ankommt", so Beck. "Nicht den Spaßverderber zu spielen und schon gar nicht mit dem erhobenen Zeigefinger zu arbeiten. Sondern Jugendliche zu einem selbständigen und reflektierten Umgang mit Alkohol anzuregen und deutlich zu machen, dass der Spaß dabei nicht auf der Strecke bleibt." (red)