Foto: ESA
Das "Rote Auge" des Jupiter ist bekannt - ein Doppelauge hat nun die ESA-Sonde "Venus Express" auf unserem inneren Nachbarplaneten beobachtet. Es handelt sich dabei um einen riesenhaften atmosphärischen Wirbel, umrahmt von kalten Luftschichten, über dem Südpol der Venus - ähnlich einem anderen über dem Nordpol, der schon zuvor beobachtet werden konnte.

Hauptaufgabe des "Venus Express" ist es, Daten über die komplexen und immer noch weitgehend unbekannten Phänomene in der turbulenten Atmosphäre der Venus zu gewinnen. Bekannt ist, dass Westwinde mit Hochgeschwindigkeit über den Planeten fegen und nicht länger als vier Tage für eine volle Umrundung brauchen. Wirbelbildung über den Polen wäre eine logische Konsequenz aus dieser "Super-Rotation" - warum sich jedoch Doppelwirbel gebildet haben, ist laut Håkan Svedhem vom "Venus Express"-Projekt ein weiteres Beispiel für die noch nicht verstandenen Vorgänge auf der Venus.

Ähnliches gilt für streifenähnliche Strukturen in der Atmosphäre der Südhalbkugel, zum ersten Mal gesichtet von der Sonde "Mariner 10" in den 70er Jahren. Sie könnten Hinweise auf das Vorhandensein von Staub und Aerosolen in der Atmosphäre sein - bislang allerdings nur Spekulation: eine gesicherte Erklärung für dieses Phänomen gibt es bislang noch nicht. (red)