Wien - Im Machtkampf um die Spitzenjobs im Arbeitsmarktservice (AMS) hat SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Barbara Prammer gefordert, dass bei den noch offenen Leitungspositionen in Oberösterreich und der Steiermark Frauen berücksichtigt werden.

"Viele hoch qualifizierte Frauen haben sich beworben, sind ganz vorne gereiht worden und sollen nun der Parteipolitik oder der Bevorzugung von Männern zum Opfer fallen. 'Frauen bleibt zu Hause und bewerbt euch nicht!' soll wohl das Signal sein, das mit der Unfähigkeit einher geht, endlich alle Leitungen der Landesgeschäftsstellen des AMS zu besetzen", so Prammer am Mittwoch gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

Ruf nach Entscheidung

Prammer fordert die Sozialpartner und Arbeitsminister Martin Bartenstein dazu auf, das Gerangel zu beenden und endlich eine Entscheidung zu treffen. "In den Leitungspositionen des AMS muss es künftig zumindest eine Frau mehr geben als bisher", fordert Prammer. Fünf Frauen bei 20 Leitungspositionen sei ohnedies nicht gerade ein großartiges Ergebnis in Richtung Gleichstellung.

Gleichbehandlung

Auch der Frauenring drängt auf die Besetzung der stellvertretenden AMS-Landesgeschäftsführungen in der Steiermark und in Oberösterreich mit den bestqualifizierten Kandidatinnen. Die Gleichbehandlungskommission habe in einem ähnlich gelagerten Fall schon einmal festgestellt, dass politisch motivierte Besetzungen nicht vor den Grundsatz der Gleichbehandlung zu stellen seien. "Die beiden Bestqualifizierten, Birgit Eder in Oberösterreich und Herta Kindermann-Wlasak in der Steiermark, müssen bei der Bestellung der stellvertretenden AMS-Landesgeschäftsführerinnen zum Zug kommen", verlangt die Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, Sabine Oberhauser, am Mittwoch in einer Aussendung.

Das AMS habe ein Frauenförderungsprogramm, daher müsse auch nach den Grundsätzen des Programms entschieden werden. Es sei traurig, dass diese Bestimmungen überhaupt angeführt werden müssen. "Eigentlich sollte es Regierung- und ArbeitgeberInnen-Seite auch von sich aus ein Anliegen sein, dass die beiden bestqualifizierten Frauen die Positionen bekommen und dass das Management weiblicher wird", so Oberhauser. (APA)