Luftig mit Naturmaterialien soll die Therme in den umliegenden historischen Kurpark integriert werden

Foto: Jensen/Skodvin
Bad Gleichenberg – Dieser Charme des alten Thermalbades von Bad Gleichenberg: Irgendwie soll er wieder zurückkehren, wünscht sich Christian Köck. Mit dem angelaufenen Neubau der Therme sollte dies zumindest versucht werden, sagt der Gesundheitsökonom Christan Köck, der mit seiner Firma Health Care Company (HCC) diese 60-Millionen-Euro-Investition managt. Gemeinsam mit der Therapie und Thermen AG, der HGI Beteiligungsgesellschaft – der auch Magna-Manager Siegfried Wolf angehört. Vor wenigen Tagen wurde das – dem Standard vorliegende – Modell des norwegischen Architektenteams Olaf Jensen und Bore Skodvin fertig gestellt.

"Sensible Verbindung zur Natur"

Luftig, in den ihn umgebenden historischen Park integrierend werde der Umbau ausgerichtet sein, sagt Köck. „Die Idee dahinter war, dass wir eine sensible, direkte Verbindung zum Kurpark, zur Natur schaffen.“ Folgerichtig werde viel Holz, Schiefer, Glas eingesetzt. Auch an eine Rekreierung des alten Trinkpavillons sei gedacht.

Miteinbezogen werden musste freilich auch das schwierige optische Umfeld des Kurortes, das veränderte Ortsbild, das in den letzten Jahren „schwer gelitten“ habe. „Thermenpolitisch“ werde sich die Kuranstalt jedenfalls deutlich vom übrigen Angebot in Österreich unterscheiden: weniger Wellness, mehr Blick in Richtung Gesundheitsvorsorge auf durchaus luxuriösem Niveau. Durch den angeschlossenen Therapiebereich werde der Aspekt der Vorsorge für die Altersgruppe „35 plus“ konzipiert. Soll heißen: Wenn die ersten Wehwehchen auftauchen, soll hier in historischer Kurumgebung die Möglicheit therapeutischer Behandlung und Vorsorge geboten werden. Wobei der Schwerpunkt wie schon in alten Kurzeiten der Qualität des Wassers entsprechend auf Atemweg- und Hauterkrankungen gelegt werden soll. Was pekuniär interessante Schönheitsoperationen in Tageskliniken nicht ausschließt.

Keine fünf Sterne fürs Ortsbild

An den Thermen- und Therapiebereich angedockt werden zwei Hotels der gehobenen Drei- und Viersternkategorie. Ursprünglich waren höchste fünf Sterne geplant. Dies hätte aber vor drei Wochen revidiert werden müsen. Christian Köck: „Es stimmt, wir wollten Fünfsternehotels bauen. Das mussten wir aber canceln, weil es der Gemeinde nicht gelungen ist, auch das Ortsbild auf Fünfsterne-Niveau zu bringen.“

Die alte Kurtherme soll Ende 2007 als neues „Gesundheitsresort“ wieder offen sein. (Walter Müller, DER STANDARD Printausgabe, 01./02.07.2006)