Burgenländer bekommen ungewöhnliche Post: Päckchen für Stuhlproben werden zugestellt

Foto: Andreas Troescher
Eisenstadt - "Die Burgenländer sind nicht mehr die 'Vorsorgemuffel', wie wir immer dachten", stellte der Präsident der Österreichischen Krebshilfe Burgenland, Walter Kuber, in Eisenstadt fest. Kuber präsentierte gemeinsam mit den teilnehmenden Institutionen die Ergebnisse der Aktion "Burgenland gegen Dickdarmkrebs". In Österreich erkranken laut Projektleiter Karl Mach jährlich etwa 5.000 Personen an dieser Krebsform.

Vorsorge per Post

Im Rahmen der Aktion bekommt jeder Burgenländer über 40 Jahre ein Päckchen für Stuhlproben zugestellt. 2003 beispielsweise erhielten über 67.000 Menschen ein Päckchen, die Beteiligung lag bei 38,5 Prozent, so Mach. 2005 waren es in sechs Bezirken 113.700 versandte Päckchen und eine Beteiligung von 35 Prozent.

Früherkennung

Ist der Test auf Blut im Stuhl positiv, erfolgt als nächster Schritt eine Darmspiegelung. Durch die Tests können - meist gutartige - Polypen im Darm frühzeitig erkannt und entfernt werden. Hat Krebs keine Metastasen gesetzt, grenzt die Heilungschance laut Mach an 100 Prozent.

Aufklärungsarbeit

Ziel der Aktion ist es, die Bevölkerung über die Möglichkeiten der Vorsorge aufzuklären. Neu in diesem Jahr ist eine von den Projektpartnern entwickelte DVD, die ein weiterer Beitrag zur Aufklärung sein soll, so Kuber. Auch bei der Österreichischen Krebshilfe sei Dickdarmkrebs 2006 ein Schwerpunkt.

Das Land Burgenland habe 2006 etwa 200.000 Euro für das Dickdarmkrebs-Projekt eingeplant. "Ein relativ geringer Betrag, mit dem wir viel menschliches Leid ersparen können", erklärte der burgenländische Landesrat Peter Rezar (SPÖ). (APA)