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Foto: AP/Uli Luecke
Wien - 54 Verkehrstote weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres hat es im ersten Halbjahr 2006 auf Österreichs Straßen gegeben. Nach vorläufigen Zahlen wurden bis zum 2. Juli 2006 bei Unfällen insgesamt 284 Menschen getötet, so das Innenministerium am Montag in einer Aussendung. Im Jahr 2005 waren es 338 Personen. Die Anzahl der Verunglückten hat sich in allen Bundesländern - bis auf Kärnten - reduziert. Dort wurde einen Zuwachs von 16 auf 30 Todesopfer verzeichnet.

Um genau ein Drittel hat die Zahl der Verkehrstoten im Burgenland abgenommen. Starke Rückgänge gab es auch in der Steiermark und in Oberösterreich. Dort gab es je 23 bzw. 15 Verunglückte weniger als im Jahr davor. In Wien wurden in diesem Jahr bisher neun Menschen bei Unfällen getötet. Im Jahr davor gab es in der Hauptstadt 17 Tote.

Alkoholkontrollen und Vormerksystem

Verstärkte Alkoholkontrollen und die Einführung des Vormerksystems dürften für die Rückgänge verantwortlich sein, hieß es am Montag in einer Aussendung des Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Auch bewusstseinsbildende Kampagnen - zum Beispiel zur Verwendung von Gurten - und die hohen Spritpreise hätten positive Auswirkungen. Die Österreicher fahren weniger mit dem Auto, erklärte Martin Blum vom VCÖ. Viele Lenker fahren außerdem Sprit sparender und vorausschauender und senken so das Unfallrisiko.

Österreich habe einen Punkte-Führerschein "Light" mit nur 13 Vergehen, kritisierte Blum. In Italien werden hingegen 67 verschiedene Verkehrssünden aufgenommen. Um die Sicherheit weiter zu verbessern, soll dieser daher um Tempodelikte und Telefonieren am Steuer erweitert werden, forderte der VCÖ. Weiters sollten die Nachtbusse ausgebaut werden.

Abwärtstrend

Kontinuierliche Kontrollen sind für das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) das wichtigste Mittel um den seit 2005 bestehenden Abwärtstrend bei 18- bis 24-jährigen Männern aufrecht zu erhalten. Aus dieser Gruppe kommen die meisten Lenker und Opfer bei Unfällen mit Alkoholeinfluss, so das KfV.

Der Einsatz der Vortestgeräte sei im Kampf gegen Alkohol am Steuer von großer Bedeutung, hieß es in der Aussendung am Montag. Sie sollten daher eigentlich in jedem Einsatzwagen zur Standardausrüstung gehören, meinte KfV-Direktor Othmar Thann. Häufigere Überprüfungen befürworteten in einer Befragung des KfV 70 Prozent der Befragten. Ein Viertel der Lenker antwortete dabei, dass die Polizei oft genug Tests durchführe. (APA)