Skopje - Die Parlamentswahl in Mazedonien heute, Mittwoch, gilt als wichtiger Test für den kleinen Staat in Südosteuropa. Das um die EU- und die NATO-Mitgliedschaft bemühte Land muss seine Fähigkeit beweisen, demokratische und faire Wahlen durchführen zu können. Im Wahlkampf kam es zu mehr als zwei Dutzend gewaltsamen Zwischenfällen, hauptsächlich zwischen Anhängern rivalisierender Parteien der albanischen Volksgruppe. Es ist die zweite Parlamentswahl seit dem Abschluss des Ohrid-Abkommens, mit dem im August 2001 mehrmonatige Kämpfe zwischen albanischen Extremisten und mazedonischen Sicherheitskräften beendet wurden. Laut jüngsten Meinungsumfragen liegt die oppositionelle, national-konservative VMRO-DPMNE (Innere Mazedonische Revolutionsorganisation-Demokratische Partei für Nationale Einheit Mazedoniens) von Ex-Finanzminister Nikola Gruevski vor dem regierenden Sozialdemokratischen Bund (SDSM). Dahinter folgen die albanischen Parteien, die mitregierende Demokratische Integrationsunion (DUI) und die oppositionelle Demokratische Partei der Albaner (DPA). 25 Parteien, zwei Bündnisse und zwei unabhängige Kandidatenlisten mit insgesamt 2.700 Kandidaten kämpfen um 120 Parlamentssitze bei der fünften Parlamentswahl seit der Wiedereinführung des Mehrparteiensystems im Jahr 1990. Wahlberechtigt sind 1.741.449 Bürger, die ihre Stimme in knapp 3.000 Wahllokalen abgeben können. Der Urnengang wird von 6.192 heimischen und 493 ausländischen Beobachtern verfolgt. (APA)