Linz - Die Entsorgungstochter der Energie AG Oberösterreich (EAG), die AVE, hat im Geschäftsjahr 2005/06 einen konsolidierten Umsatz von 240 Mio. Euro und damit ein Viertel des Konzernumsatzes erwirtschaftet. Damit sei die AVE der größte Wachstumsfaktor des Unternehmens, sagte EAG-Generaldirektor Leo Windtner am Donnerstag in einer Pressekonferenz in Linz. Als Erfolgsfaktoren nannte er "intensives Wachstum und technologische Innovation".

Die Mitarbeiterzahl der AVE habe sich seit 2003 verfünffacht und liege nun bei 2.860, berichtete Windtner. In den nächsten fünf Jahren werde die EAG-Tochter ihren Umsatz verdoppeln. Im heurigen Geschäftsjahr wurden vor allem in Tschechien und Ungarn, aber auch im Kernmarkt Österreich, zehn Entsorgungsfirmen mit einem Umsatzvolumen von insgesamt rund 40 Mio. Euro übernommen. In der Slowakei, in Rumänien und in der Ukraine wurden Landesgesellschaften gegründet.

International konkurrenzfähige Größe

Als strategisches Ziel nannte Windtner eine "international konkurrenzfähige Größe" am Abfallsektor zu werden. In Ungarn sei man bereits Marktführer unter den privaten Entsorgern, in Tschechien - wo die AVE derzeit die Nummer drei ist - will man es noch werden. Mit der 12 Mio. Euro teuren Sondermüllverbrennungsanlage AVA Pardubice in Tschechien realisiere die AVE erstmals ein Verbrennungsprojekt im Ausland, so Windtner. Die Anlage mit einer Kapazität von 14.000 Jahrestonnen soll 2010 in Vollbetrieb gehen.

Mit zwei weiteren Projekten habe man die "Technologieführerschaft" der AVE weiter ausgebaut, berichtete der EAG-Chef: In Wels werden im Rahmen eines Betriebsversuches seit Mitte April Kunststoffabfälle aus Gewerbe und Industrie zu Pellets verarbeitet. Das fertige Produkt dient als Koks-Ersatz im Hochofenprozess der voestalpine Stahl. Und in der Ende Juni eröffneten zweiten Linie der Welser Abfallverwertung (WAV) können jährlich 300.000 Tonnen Müll thermisch verwertet werden. Dabei werden rund 175 Mio. Kilowattstunden Strom für rund 60.000 Haushalte und bis zu 45 Megawatt Fernwärme erzeugt. (APA)