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Dohnal bezeichnete es als "unerhört, aber geradezu bezeichnend für die ÖVP-dominierte Regierung, dass gerade in einem Staatsbetrieb, der sich mit steigenden Frauen-Quoten brüstet, eine Top-Managerin hinausbugsiert werden soll"

Foto: APA/Gindl
Wien - In der Causa ÖBB gegen Goldmann bahne sich offenbar "die nächste Umfärbeaktion nach dem sattsam bekannten Motto 'Rot raus und schwarz-blau rein' an", kommentiert in einer Aussendung die Verkehrssprecherin der Grünen, Gabriela Moser. In einer gerade stattfindenden Aufsichtsratssitzung der ÖBB Personenverkehr AG geht es um die berufliche Zukunft von Vorstandsdirektorin Wilhelmine Goldmann.

Einer Frau, deren fachliche Qualifikation in Wirtschaftskreisen anerkannt sei, werde aus kritikwürdigen Vorkommnissen ein Strick gedreht, während mindestens so kritikwürdige Aktivitäten anderer Vorstandskollegen - etwa Golfen während der Arbeitszeit - unter den Teppich gekehrt würden, erklärt Moser: "Wenn in der ÖBB nun schon strenge Maßstäbe angelegt werden, dann sollen diese für alle gelten".

Anstatt den Personenverkehr für Pendler attraktiver zu gestalten, werde diese zentrale Gesellschaft der ÖBB über die Person Goldmann skandalisiert: "Die ÖVP sollte statt politisches Mobbing zu betreiben, sich auf den Ausbau der Qualität im Personenverkehr konzentrieren".

Exemplarisches Beispiel

Die ehemalige SPÖ-Frauenministerin Johanna Dohnal wiederum hält den Fall Wilhelmine Goldmann für "ein exemplarisches Beispiel dafür, wie in dieser schwarzen Republik mit Frauen umgegangen wird".

Dohnal bezeichnete es als "unerhört, aber geradezu bezeichnend für die ÖVP-dominierte Regierung, dass gerade in einem Staatsbetrieb, der sich mit steigenden Frauen-Quoten brüstet, eine Top-Managerin von Goldmanns Qualität mit fadenscheinigen Argumenten von Männern hinausbugsiert werden soll". Goldmann sei in eine Männer-Domäne eingedrungen, es sei ihr mit Kompetenz und fachlichen Fähigkeiten gelungen, den Postbus zu sanieren. "Nun soll Goldmann von Männern, denen ihre Führungsqualitäten nicht passen und weil sie die falsche parteipolitische Farbe hat, entlassen werden", so Dohnal.

Die Wienerberger hat unterdessen am Donnerstag Behauptungen der Grünen Abgeordneten Gabriela Moser als unrichtig zurückgewiesen. Die Wienerberger (bei der ÖBB-Aufsichtsratspräsident Wolfgang Reithofer Boss ist) besitze die Twin Towers nicht mehr und profitiere daher in keiner Weise von Mietzahlungen der ÖBB, erklärt der Ziegelhersteller. (APA)