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85 Prozent halten es für "unwahrscheinlich", in nächster Zeit Opfer eines Einbruchs zu werden.

Foto: Reuters/Garanich
Wien - Krankheit und Arbeitslosigkeit machen den Österreichern Angst, das Thema Kriminalität sehen sie hingegen gelassener. Das ergab eine Umfrage des Bereichs Eigentum & Feuer im Kuratorium für Verkehrssicherheit in Zusammenarbeit mit OGM unter rund 500 Personen.

Auf die Frage, ob ihnen Kriminalität Sorgen bereite, antworteten demnach zwei Drittel der Befragten mit "überhaupt nicht" oder "eher nicht". "Nur sieben Prozent stehen der Kriminalitätsentwicklung mit großer Angst gegenüber", so Birgit Zetinigg, Leiterin des Bereichs Eigentum & Feuer im KfV, in einer Aussendung. Diese Furcht werde nach Angaben der Befragten vor allem durch Medienberichte ausgelöst, eigene Erfahrungen hingegen scheinen lediglich eine untergeordnete Rolle zu spielen.

Nachbarschaft als Wohlfühlfaktor

Vor allem der Wohnort dürfte sich entscheidend auf das Sicherheitsempfinden auswirken: Mehr als ein Viertel der Interviewten nannte seine Nachbarschaft als entscheidenden Wohlfühlfaktor.

Mit 23 Prozent verunsichert von allen Kriminalitätsarten aber doch der Einbruch am meisten. Jeder Achte gab an, selbst schon einmal Opfer eines Einbruchs geworden zu sein, jeder Dritte konnte zumindest auf einen Bekannten, der bereits Besuch der ungewollten Art bekommen hatte, hinweisen.

Alarmanlagen nur spärlich vorhanden

Alarmanlagen, die eigene Sorgfalt und gute Schlösser bieten den besten Schutz gegen Einbrecher, finden rund 60 Prozent der Befragten. Beinahe 46 Prozent haben auch schon konkret daran gedacht, diese Maßnahmen umzusetzen. "Allerdings dürfte doch eine Diskrepanz zwischen Absicht und tatsächlicher Umsetzung vorhanden sein", meint Zetinigg. Erhebungen des KfV hätten gezeigt, dass österreichweit nur etwa zwölf Prozent der neuen Einfamilienhäuser mit einer Alarmanlage ausgestattet sind. Ist das Haus 25 Jahre oder älter, ist überhaupt nur mehr bei jedem 33. Haus eine Alarmanlage vorhanden.

Eine der einfachsten und effektivsten Maßnahmen wird immerhin von 89 Prozent der Österreicher eingesetzt: Sie bitten die Nachbarn oder Bekannte, während des Urlaubs ein Auge auf die Wohnung zu haben. Laut Zetinigg habe sich bei der Umfrage ganz deutlich gezeigt, welchen großen Einfluss das soziale Umfeld auf das Sicherheitsgefühl der Menschen hat. "Wenn eine gewisse gegenseitige soziale Kontrolle vorhanden ist, lässt man sich auch von Einbrüchen nicht sofort einschüchtern. Deshalb plädieren wir auch für ein stärkeres Miteinander unter der Bevölkerung, denn wenn die Leute aufeinander schauen, haben Menschen mit schlechten Absichten wesentlich weniger Chancen."

85 Prozent der Befragten hielten es übrigens für "unwahrscheinlich", in nächster Zeit Opfer eines Einbruchs zu werden. Dass die Zahl der Einbrüche in Zukunft sinken wird, glaubt aber nur jeder Zwanzigste. (red)