New York/München - Beim weltgrößten Chip-Hersteller Intel geht es zum Jahresauftakt kräftig aufwärts. Der
Gewinn des US- Herstellers stieg im ersten Quartal 1999 verglichen mit der gleichen Vorjahresperiode um 57 Prozent.
Verantwortlich dafür waren vor allem Kostensenkungen und erfolgreiche Produkteinführungen. Intel verdiente zwei Mrd.
Dollar (1,9 Mrd. Euro/25,6 Mrd. S). Der Umsatz stieg um 18 Prozent auf 7,1 Mrd. Dollar. Vor allem Zentraleuropa habe sich
als Wachstumslokomotive erwiesen, sagte Günther Jünger, Chef der deutschen Tochter Intel GmbH am Mittwoch in
München.
Intel verbuchte in den ersten drei Monaten 42 Prozent seines Umsatzes in Amerika, 28 Prozent in Europa, acht Prozent in
Japan und 22 Prozent im sonstigen asiatisch-pazifischen Raum.
Vor allem der Internet-Boom beflügele die Nachfrage nach Personal Computern (PC) und leistungsfähigen
Mikroprozessoren, erklärte Jünger. Die Schätzungen für das Wachstum am PC-Markt liegen für das laufende Jahr bei rund
18 Prozent. "Deutschland holt beim PC-Bestand ganz mächtig auf. Der Internet-Anschluß ist für die Verbraucher das
Kaufargument Nummer eins", sagte Jünger. Das Spektrum der Anwendungen werde immer vielfältiger und reiche
mittlerweile von der digitalen Fotografie bis hin zur dreidimensionalen Wiedergabe von Videospielen.
Die erfolgreiche Einführung der Pentium III-, Pentium III-Xeon- und der schnelleren Celeron-Chips für preisgünstige Personal
Computer trugen mit zu dem guten Intel-Ergebnis bei, das am Dienstag nach Börsenschluß in den USA bekanntgegeben
wurde. Die Intel Corp (Santa Clara/Kalifornien) übertraf damit die Gewinnerwartungen der Wall Street.
Branchenkenner verwiesen allerdings auf den andauernden Chip- Preiskrieg mit der Advanced Micro Devices und anderen
Halbleiterunternehmen. Hinzu kam ein Intel-Hinweis auf stagnierende oder leicht rückläufige Umsätze sowie auf
stagnierende Bruttogewinnmargen von 59 Prozent für das zweite Quartal 1999, verglichen mit dem ersten. Sie zeigen, daß
das Geschäft auch für Intel erheblich schwerer geworden ist.
Jünger wies darauf hin, daß aber im Vergleich zum Vorjahr deutliche Steigerungsraten zu erwarten seien. Intel werde 1999
zahlreiche neue Produkte vorstellen. Von der Umstellung der Fertigung auf die neue 0,18-Mikrometer-Prozeßtechnologie
erwarte der Konzern außerdem weitere Kostenvorteile.
Die Intel-Aktien gaben in New York im nachbörslichen Verkehr am Dienstag weiter auf 59 Dollar nach, nachdem sie zuvor
im regulären Handel an der Nasdaq-Börse bereits um 0,75 Dollar auf 60,50 Dollar gefallen waren. (APA/dpa)