Bagdad - Die irakische Regierung will die Immunität für ausländische Soldaten im Land überprüfen. Dies kündigte Ministerpräsident Nuri al-Maliki am Donnerstag in Bagdad an. Eine weitere Möglichkeit sei die Beteiligung von Irakern an den Ermittlungen gegen ausländische Truppen im Land. In der Vergangenheit waren verstärkt Mord- und Vergewaltigungsvorwürfe gegenüber US-Soldaten laut geworden.

Das irakische Volk könne diese "brutalen Verbrechen nicht mehr länger tolerieren", sagte Maliki. Die US-Justiz hatte am Montag Anklage gegen den ehemaligen Soldaten Steven Green erhoben, der im März nahe der Stadt Mahmudiya eine junge Irakerin vergewaltigt und sie später - ebenso wie drei weitere Mitglieder ihrer Familie, darunter ein fünfjähriges Mädchen - getötet haben soll. Sollte Green wegen Mordes verurteilt werden, droht dem 21-Jährigen die Todesstrafe.

Kurz vor der Machtübergabe an die irakischen Behörden 2004 hatte der damalige US-Verwalter Paul Bremer den multinationalen Truppen und privaten Sicherheitsfirmen, die mit den USA zusammenarbeiten, Immunität vor Strafverfolgung verliehen. (APA)