Brüssel - Bei Informationen über die Vogelgrippe vertrauen die Bürger den EU-Behörden weniger als den Medien. Wie aus einer am Freitag veröffentlichten "Eurobarometer"-Umfrage im Auftrag der EU-Kommission hervorgeht, sind nur 46 Prozent der Ansicht, dass die Behörden alles mitteilen, was sie über die Seuche wissen. 60 Prozent der Befragten erklärten dagegen, die Medien würden klar über die Vogelgrippe informieren.

Am stärksten ausgeprägt ist das Misstrauen gegenüber den EU-Behörden in Frankreich, Großbritannien und Luxemburg, während Tschechen, Slowaken und Ungarn das größte Vertrauen in die offiziellen Informationen haben. In Österreich meinen 58 Prozent der Befragten, die Behörden würden der Öffentlichkeit alles mitteilen, was sie wüssten.

Weniger Geflügelkonsum

18 Prozent der Europäer erklärten, sie würden heute weniger Geflügelfleisch essen als vor einem halben Jahr. Während in Schweden, den Niederlanden, Großbritannien, der Slowakei, Polen und Frankreich nur jeder zehnte bis vierzehnte Befragte angab, sein Konsumverhalten wegen der Vogelgrippe geändert zu haben, ist dies in den Mittelmeer-Anrainerstaaten und in Österreich viel deutlicher der Fall. So erklärten 45 Prozent der Spanien, 38 Prozent der Italiener, 33 Prozent der Zyprioten und 32 Prozent der Österreicher, jetzt weniger Geflügel zu essen.

Am besten über die Gesundheitsrisiken durch die Vogelgrippe zeigten sich Franzosen, Deutsche, Dänen und Belgier informiert. In Spanien, Irland, Portugal und Italien wurden dagegen die größten Wissenslücken festgestellt. Jeder dritte Europäer weiß laut der Umfrage, dass das Vogelgrippe-Virus durch Kontakt mit infizierten Vögeln auch auf den Menschen übertragen werden kann. 63 Prozent der Befragten wussten außerdem, dass der Verzehr von gekochtem Fleisch kein Gesundheitsrisiko darstellt. Dagegen seien sich nur 47 Prozent bewusst, dass auch das Essen von Fleisch geimpfter Tieren unbedenklich sei. (APA)