München - Der deutsche Halbleiterhersteller Infineon hat Vorstand Hermann Eul zufolge in China neue Kunden für seine Mobilfunk-Produkte gefunden. Der Konzern gewinne Zug um Zug neue Kunden für seine Handy-Chips, sagte Eul dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Der chinesische Mobiltelefon-Produzent Ningbo Bird zähle zu den neuen Abnehmern.

Der Trend werde sich fortsetzen, sagte der für die Kommunikationschip-Sparte zuständige Manager. "Wir werden auch in den nächsten Quartalen neue Kunden gewinnen." Ein Infineon-Sprecher bestätigte die Angaben. "Das verringert die Abhängigkeit von BenQ", bewertete Merck-Finck-Händler Udo Becker die Nachricht. An der Börse reagierte die Infineon-Aktie mit einem Plus von gut einem Prozent auf 8,94 Euro.

Schleppendes Geschäft

Das Geschäft mit Handy-Herstellern lief für Infineon in den vergangenen Quartalen schleppend. Vor allem der geringe Absatz des wichtigen Kunden BenQ Mobile - der einstigen Siemens-Handysparte - setzt den Münchenern zu. So habe Infineon zuletzt wenig vom Aufschwung der Branche profitiert. "Der Markt läuft gut, unglücklicherweise hat BenQ nicht davon profitiert", klagte Eul.

Im Quartal von Januar bis März musste Infineon bei seinen Mobilfunkprodukten Umsatzeinbußen hinnehmen und rechnete mit einem weiteren Rückgang. Mittelfristig könnte sich der damals neu gewonnene Abnehmer Samsung als wichtiger Großkunde herausstellen, hatte Eul damals angekündigt. Im vergangenen Quartal wollte Infineon damit beginnen, die bestellten Mobiltelefon-Komponenten an die Koreaner zu liefern. Die Umsätze hingen von den Markterfolgen der Samsung-Geräte ab, hatte der Vorstand allerdings gewarnt. (APA/Reuters)