
Die Anlage in Weifang nahe der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao.
Der Konzern habe die Anlage, in der das chemische Vorprodukt Hydrazinhydrat hergestellt werden soll, nach China verlagert, weil die Nachfrage nach dem Stoff in den USA stagniere, in China jedoch seit einigen Jahren zweistellig zunehme, erklärte Heitmann. "Dort wo wir keine Fabrik mehr brauchten, hatten wir eine, da, wo wir sie brauchten, fehlte sie." Insgesamt seien mehr als 3.000 Einzelteile von Texas in den Hafen von Qingdao und von dort über 120 Kilometer und 36 Stunden Fahrt auf der Autobahn weiter nach Weifang transportiert worden. Fünf Schiffe hätten die Ladung mit einem Gesamtgewicht von mehr als 1.100 Tonnen auf sechswöchiger Reise in den fernen Osten gebracht. Der Umzug habe trotz des Aufwands aber Einsparungen gebracht, betonte Heitmann. Er habe etwa 30 Prozent weniger gekostet als ein Fabrikneubau in China.
Grundstoff für Planzenschussmittel
Die Anlage, die in Amerika schon in den siebziger Jahren aufgebaut worden war, soll in China von Betriebsbeginn an pro Jahr 12.000 Tonnen Hydrazinhydrat herstellen. Die Chemikalie wird in der Landwirtschaft, der Pharmazie und der Autoindustrie eingesetzt. Sie ist ein Grundstoff für Pflanzenschutzmittel und Arzneien und wird als Treibmittel für das Aufschäumen von Kunststoffen benutzt. "Mit der neuen Anlage ist Lanxess quasi über Nacht zu einem der größten Hersteller von Hydrazinhydrat in China geworden", sagte Heitmann.