Wien - Die Hersteller großer Massenspeicher wie Compaq oder EMC sind sich einig: In Zukunft werden die wirklich großen Datenvolumen nicht mehr beim Anwender liegen, sondern irgendwo im Internet gespeichert sein. Eine Firma mietet dann bei irgendeinem Service-Provider nur noch den Speicherplatz, der wirklich benötigt wird, kann beliebig weiter Gigabyte dazumieten und muss keinen weiteren Gedanken mehr an Service, Wartung oder Datensicherung verlieren. Einen Vorgeschmack auf das Speicherkonzept von morgen können Internetbenutzer schon heute bei MySpace.com genießen: Jeder User kann kostenlos 25 Megabyte auf den Servern der Firma beziehen; wenn er nähere Daten zu seiner Person preisgibt und damit mehr oder weniger einverstanden ist, verschiedene Werbe-Mails zu bekommen, kriegt er sogar 300 Megabyte, auf denen er nach Belieben Daten aller Art ablegen kann. Da der Zugriff passwortgeschützt ist, können hier auch sensiblere Daten abgelegt werden. Wie er seinen Extra-Speicher verwalten will, bleibt dem User selbst überlassen. Dank der Einbindung in den Windows-Explorer - dazu muss nur ein kleines Hilfsprogramm installiert werden - kann die virtuelle Festplatte im Internet vom PC aus wie ein normales, stationäres Laufwerk angesprochen werden, allerdings mit dem Unterschied, dass die Zugriffe natürlich viel viel langsamer erfolgen. Der Anwender hat auch die Möglichkeit, Unterordner auf diesem Laufwerk anzulegen und diese mit anderen MySpace-Kunden zu teilen. Auf diese Weise kann sich der User eine individuelle, nach außen hin geschlossene Kommunikationsplattform für Arbeitsgruppen, Vereine, Freunde, etc. einrichten. Allerdings - von einer Gratis-Dienstleistung darf man sich freilich nicht den Service erhoffen, den die Anbieter teurer, ausfallsicherer Systeme offerieren; erst in der Vorwoche konnten die MySpace-User wegen Wartungsarbeiten mehr als drei Tage lang nicht auf ihre Daten zugreifen. (Uwe Fischer-Wickenburg) Infos: http://www.myspace.com