Wien - Am 17. Juni wird auf der Expo ein Österreich-Tag begangen. Im Verlag Christian Brandstätter ist rechtzeitig zum großen Tag in Hannover ein Bildband erschienen, der die rot-weiß-rote Präsenz auf den Weltausstellungen der vergangenen 150 Jahren dokumentiert. Der Titel des Buches verweist auf ein klassisches Produkt aus heimischer Produktion: "Smart EXPOrts". Der Name dieser Zigarettensorte steht hier aber auch im übertragenen Sinn für Waren, mit denen sich Österreich der Welt präsentiert hat, wie das Autoren-Trio Ulrike Felber, Elke Krasny und Christian Rapp im Vorwort betonen. Etwa ... Dazu werden Beispiele aufgelistet: Demnach waren so unterschiedliche Errungenschaften wie Bugholzstühle, neue Apfel- und Biersorten, Perserteppiche, Skianzüge, feuerfeste Tresore und Weingläser in den heimischen Pavillons zu bestaunen. Österreich, so heißt es , hat sich vielfach verändert und musste seine Identität immer wieder neu definieren, was sich auch im jeweiligen Selbstbild widerspiegelt. Bis zur Expo 2000 hat es 13 Welt-Expositionen gegeben, an denen sich Österreich (als Teilnehmer-Land) offiziell präsentiert hat. Bei einer Schau, der Wiener Weltausstellung von 1873, fungierte die Donaumonarchie als Gastgeber. Nach Ansicht der Autoren waren sogar schon die österreichischen Industrieausstellungen bis 1848 - noch vor der ersten eigentlichen Weltausstellung in London 1851 - große Treffen mit vergleichbarem Charakter. Der "Prototyp" der rot-weiß-roten Pavillons war bereits 1851 zu sehen. Im berühmten "Crystal Palace", einer Art überdimensionalen Orangerie, wurde in der "österreichischen Abteilung" ein kunstvoll gezimmerter Bibliothekskasten gezeigt, in dessen Laden und Regalen sich Bücher und Mappen verbargen. Die Dokumente sollten über das "österreichische Kulturerbe" Auskunft geben. Multikulturell Die ersten Jahrzehnte hindurch war Österreich als Vielvölkerstaat ein ungewöhnlicher Expo-Gast, der es nicht immer einfach hatte, sich als Einheit zu präsentieren. Später, nach dem Zweiten Weltkrieg, war es dann der Blick in die Zukunft, der angesichts einer wenig ruhmvollen Vergangenheit bevorzugt wurde. Und darum, so paradox es klingt, reüssierte Österreich ausgerechnet dann, wenn es innen- oder außenpolitisch verunsichert war. Das Bedürfnis nach Harmonie mit sich selbst oder mit anderen wurde auf die Bühne der Welt-Expositionen verlagert. Vor allem die Österreich-Präsentation in Brüssel im Jahr 1958 soll genau aus diesem Grund ein "Highlight" der heimischen Expo-Auftritte geworden sein. Auch der Teilnahme in Hannover müsste, so meinen die Autoren, unter diesem Gesichtspunkt ein großer Erfolg beschieden sein. (APA) ("Smart EXPOrts - Österreich auf den Weltausstellungen 1851-2000", erschienen im Verlag Christian Brandstätter, 244 Seiten, Preis: 798 Schilling)