Kühle Gebäude durch Wasser
Technisch gesehen wird bei der Fernkälte zu den Abnehmern sechs Grad Celsius kaltes Wasser in einem geschlossenen Kreislauf gepumpt. Hierfür müsse ein neues Netz verlegt werden, da die bestehenden Wärmeleitungen nicht verwendet werden können, betonte Franz Schindelar, stellvertretender Obmann des Fachverbandes Gas Wärme (FGW). Um die Kosten überschaubar zu halten, könnte die Hauptleitung etwa in der Donau und dem Donaukanal verlegt werden.
Luft und Wasser
Die Vorteile der Fernkälte lägen darin, dass kaum fossile Energie verbraucht werde, da man kühle Luft und kühles Wasser im Winter als Kältelieferant verwende, so etwa die Donau. In der heißen Jahreszeit werden Abwärme aus Kraftwerken und Geothermie genutzt. Außerdem schone man durch die Verwendung von Wasser anstelle von Kühlmitteln die Atmosphäre, unterstrich Schindelar.
Vorreiter Paris
Fernkälte soll aber nicht flächendeckend in ganz Wien eingesetzt, sondern auf bestimmte Gebiete konzentriert werden, wie etwa um die Spittelau, das Allgemeine Krankenhaus, die Donauplatte und die Innenstadt, so der FGW-Vertreter. In Paris, einem der Vorreiter dieser Technologie, würde bereits eine Fläche auf diese Weise gekühlt, die 85 Mal so groß wie die Wiener UNO-City sei.
Man gehe davon aus, dass in den kommenden 20 Jahren der Bedarf an Gebäudekühlung in ganz Europa steigen und den Heizenergiebedarf erreichen werde. Wegen der exzellenten Wärmedämmung der Gebäude bestehe teilweise bereits im Winter Kühlungsbedarf.
Bürogebäude ohne eigene Kühltechnik im Haus