Der serbische Regierungschef Vojislav Kostunica will kommenden Montag den EU-Außenministern einen Aktionsplan vorlegen, der zur Verhaftung und Auslieferung von Mladic führen soll. Regierungsmitglieder hatten eingeräumt, dass der Aufenthaltsort von Mladic bis Ende letzten Jahres bekannt gewesen sei. Jetzt fehle von ihm jedoch jede Spur, hieß es.
Europa
Zehn Mladic-Helfershelfer in Belgrad angeklagt
Vor Treffen Kostunicas mit EU-Außenministern
Belgrad - Zehn Helfershelfer des als Kriegsverbrecher
gesuchten früheren bosnisch-serbischen Militärchefs Ratko Mladic sind
in Serbien angeklagt worden. Das berichtete die Belgrader Zeitung
"Politika" in ihrer Samstag-Ausgabe unter Berufung auf die
Staatsanwaltschaft. Ihnen werde vorgeworfen, dem vom Haager
UNO-Kriegsverbrechertribunal (ICTY) seit über einem Jahrzehnt
gesuchten Mladic bei seiner Flucht geholfen zu haben. Mladic werden
das Massaker an bis zu 8000 muslimischen Bosniaken im Juli 1995 in
Srebrenica und der jahrelange Beschuss der Hauptstadt Sarajevo mit
Hunderten von Toten zur Last gelegt.
Die Führung in Belgrad hofft, dass die
Europäische Union die wegen fehlender Kooperation in der Causa Mladic
abgebrochenen Verhandlungen über eine Annäherung an Brüssel wieder
aufnimmt. Die EU bestehe nicht mehr auf der Verhaftung von Mladic als
Voraussetzung für neue Assoziierungsverhandlungen, wenn der
Aktionsplan Erfolg versprechend sei, schrieben die serbischen Medien. (APA/dpa)