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Brüssel – In Österreich ist die "Bruttopreisverordnung" schon seit 14. Jänner 2006 in Kraft, nun soll EU-weit das Gebührenchaos bei Flugtickets abgeschafft werden. Nach dem Vorbild von Billigairlines sind auch die "normalen" Fluglinien dazu übergegangen, mit Nettoflugpreisen zu werben: Zum Flugpreis von beispielsweise 29 Euro nach London (einfache Strecke) kamen dann noch diverse Gebühren für Sicherheit, Sprit, Abfertigung, Steuern und ähnliches dazu, so dass der "Bruttoflugpreis" oft ein Vielfaches der 29 Euro ausmachte. Die Kommission will diese Praxis beenden, wurde am Montag in Kommissionskreisen bestätigt. Ein fertiger Gesetzesvorschlag zur Neufassung der EU-Vorschriften für Luftverkehrsdienste liegt bereits vor.

Künftig soll der Fluggast, wie bereits in Österreich vorgeschrieben, den Vollpreis für sein Flugticket ausgewiesen bekommen. Die Kommission begründet den Schritt damit, dass die unzureichende Preistransparenz zu Wettbewerbsverfälschungen führt, "wodurch die Verbraucher durchschnittlich höhere Flugpreise zu zahlen haben", zitiert die Frankfurter Allgemeine aus dem EU-Papier.

Weiters sollen für Flugtickets innerhalb der 25 EU-Staaten für den "gleichen Flug, Sitz und Buchungstermin" das gleich hohe bzw. niedrige Entgelt bezahlt werden. Derzeit sei es so, dass Tickets über das Internet oder über ausländische Reisebüros oft teurer seien als im Heimatland der Fluglinie. Diese Praxis soll ebenfalls unterbunden werden, bestätigt man in Brüssel. (mimo, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.7.2006)