Kufa/Basra - Im Irak fallen immer mehr Unschuldige der brutalen Gewalt zum Opfer. Allein in den vergangenen beiden Monaten wurden fast 6000 Zivilisten getötet, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der UNO-Mission für den Irak hervorgeht. Die Zahl der getöteten Zivilisten steige, Folter und Kidnapping blieben verbreitet. Seit Beginn des Irak-Kriegs starben rund 50.000 Menschen, 150.000 wurden vertrieben, hieß es unter Berufung auf das irakische Gesundheitsministerium.

Bei einem Selbstmordanschlag in der Stadt Kufa starben allein am Dienstag mindestens 54 Menschen. Acht Menschen wurden bei einem Anschlag auf die Polizei im Nordirak getötet, darunter sechs Polizisten.

Laut dem UNO-Bericht starben im Mai und Juni diesen Jahres 5818 Zivilisten, 5762 wurden verletzt. Darunter seien 244 Frauen und 71 Kinder gewesen. Die meisten der Menschen seien in Bagdad umgebracht worden. Vor allem Mitarbeiter von Justiz, Gesundheitswesen und Bildungseinrichtungen befänden sich unter den Opfern. Den 150.000 Menschen, die seit dem Beginn des Irak-Kriegs ihre Heimat verlassen mussten, lebten ihrer Grundrechte beraubt und in Armut. In den Zufluchtsorten stiegen Spannungen zwischen den irakischen Volksgruppen weiter. Schiiten flüchteten meist in den Süden des Landes, die Sunniten in Richtung Norden, wo jeweils die traditionellen Gebiete ihrer Glaubensbrüder liegen.

Die irakische Regierung und die US-geführten Truppen stehen der zunehmenden Gewalt teils machtlos gegenüber. Ein seit einem Monat geltendes Sicherheitskonzept, das die Stationierung von 50.000 irakischen und US-Soldaten vorsah, brachte keine Entspannung. Lange Zeit war die Gewalt auf Bagdad begrenzt. In den vergangenen Wochen nahm aber die Gewalt zwischen den irakischen Volksgruppen zu. (APA)