Bukarest - Der frühere rumänische Geheimdienst Securitate hat sogar Kinder als Spitzel verpflichtet. Wie die rumänische Behörde zur Aufarbeitung der Securitate-Akten (CNSAS) mitteilte, wurden entsprechende Unterlagen, Securitate-Vermerke und die Verpflichtungserklärungen der minderjährigen Informanten gefunden. Demnach zog der gefürchtete Geheimdienst sogar Zwölfjährige zur Spitzeltätigkeit heran, vorzugsweise Kinder aus Waisenhäusern. Diese sollten die politische Stimmung in den Familien ihrer Schulkameraden auskundschaften. Die Behörde bestätigte damit schlimmste Befürchtungen: Schon vor dem Sturz der kommunistischen Diktatur in Rumänien im Jahr 1989 wussten die meisten Kinder, dass es gefährlich sein kann, Freunden etwa zu erzählen, dass ihre Eltern westliche Radiosendungen hören, Westkontakte haben, oder die Regierung kritisieren. (APA/dpa)