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Der Schädel des 2000 entdeckten Neandertalers.

Im Rheinischen Landesmuseum Bonn sind während der noch bis zum 19. November geöffneten Ausstellung "Roots" auch die Knochenfragmente des jüngsten Fundes aus dem Neandertal zu sehen.

Foto: APA/dpa
Bonn - Der vor einigen Jahren im Neandertal bei Düsseldorf entdeckte Urmensch hatte sich kurz vor seinem Tod den Arm gebrochen. Dies haben die beiden amerikanischen Wissenschafter Maria und Fred Smith (Loyola Universität Chicago) bei eingehenden Untersuchungen der Knochen im Bonner Landesmuseum festgestellt. Die gebrochene rechte Elle zeige, wie schwierig und gefährlich das Leben der eiszeitlichen Großwildjäger gewesen sei, sagte die Paläopathologin Maria Smith am Mittwoch.

Der rechte Oberarm und die Elle des vor 42.000 Jahren im Neandertal gestorbenen Urmenschen waren im Jahr 2000 bei Nachgrabungen an dem historischen Fundplatz entdeckt worden. Dort war schon vor 150 Jahren der "Namenspatron" aller Neandertaler gefunden worden. Auch dieser hatte, wie mehrere der mittlerweile 300 bekannten Neandertaler, schwere Verletzungen am Schädel und linken Arm. Die Häufigkeit und Art der an den fossilen Neandertaler-Knochen festgestellten Blessuren entspricht in etwa den Verletzungen amerikanischer Rodeo-Reiter, hieß es weiter.

Der Ellen-Bruch dieses Neandertalers "ist verheilt, aber nicht hundertprozentig", sagte Maria Smith. Wahrscheinlich sei die Verletzung, deren Ursache nicht mehr zu ermitteln sei, etwa ein oder eineinhalb Jahre vor dem Tod dieses Urmenschen geschehen. Zwar habe sich der Neandertaler wohl teils noch selbst versorgen können, teils sei er aber sicher auch auf Hilfe angewiesen gewesen, sagte die US-Wissenschafterin. (APA/dpa)