Marineinfanteristen sollen bei Evakuierungen helfen - Nach über zwei Jahrzehnten wieder im Libanon - Abzug unter Reagan
Redaktion
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Beirut - Im Libanon sind am Donnerstag
US-Spezialeinheiten gelandet. Die amerikanischen Marineinfanteristen
gingen im Hafen von Beirut an Land, wie der TV-Nachrichtensender CNN
berichtete. Die Militärangehörigen sollen bei der Evakuierung von
amerikanischen Staatsbürgern helfen. Es ist das erste Mal seit über
zwei Jahrzehnten, dass US-Soldaten wieder im Libanon im Einsatz sind.
Ein vom Pentagon gechartertes Kreuzfahrtschiff hat am Mittwoch
mehr als tausend US-Bürger aus dem Libanon nach Zypern gebracht.
Weitere 3000 Amerikaner sollen aus dem unter israelischem Beschuss
liegenden Beirut in Sicherheit gebracht werden.
1983: Bombe in
US-Marinekaserne
Im Oktober 1983 hatten schiitische Terroristen eine Bombe in einer
US-Marinekaserne in Beirut gezündet. Dabei waren 241 Soldaten ums
Leben gekommen. Sie waren dort seit 1982 als Teil einer
multinationalen Stabilisierungstruppe stationiert. Präsident Ronald
Reagan ordnete daraufhin den sofortigen Abzug des US-Militärs aus dem
nahöstlichen Bürgerkriegsland an, das dann vollständig unter syrische
Kontrolle geriet, während Israel den südlichen Landesteil besetzt
hielt. Bei einem Sprengstoffattentat auf die Botschaft der USA in
Beirut 1983 waren 66 Menschen getötet worden.
Militärintervention
Im Jahr 1958 hatte eine von Präsident Dwight Eisenhower verfügte
US-Militärintervention die erste libanesische Krise beendet. Diese
war durch die Konfrontation zwischen dem pro-westlichen christlichen
Staatspräsidenten Camille Chamoun und den muslimischen Anhängern der
panarabischen Politik des ägyptischen Staatschefs Gamal Abdel Nasser
ausgelöst worden. Chamoun musste zurücktreten, der von den Muslimen
akzeptierte überparteiliche christliche Armeekommandant General Fouad
Chehab wurde Staatspräsident und bildete eine Allparteienregierung.
Chehab ging dann als "libanesischer General de Gaulle" in die
Geschichte des Zedernlandes ein. (APA/dpa)
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